Solide, aber nicht der beste Thriller von Karen Slaughter

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Ich bin ein großer Fan von Karen Slaughter und habe fast alle Thriller von ihr gelesen. So habe ich mich sehr auf ihr neuestes Werk „Ein Teil von ihr“ gefreut. Die Handlung beginnt zunächst auch, wie von der Autorin nicht anders gewohnt, spannend. Andrea feiert ihren 31. Geburtstag gemeinsam mit ihrer Mutter Laura in einem Restaurant. Doch dann geschieht das Unfassbare. Ein bewaffneter Mann stürmt ins Restaurant und erschießt zwei Frauen. Nur ihrer Mutter hat es Andrea zu verdanken, dass sie den Amoklauf überlebt, denn diese überwältigt und tötet den Täter. Andrea, die geglaubt hatte, ihre Mutter zu kennen, ist von dieser neuen Seite völlig überrascht und sucht nach Antworten. Wer ist ihre Mutter wirklich und welche Geheimnisse verbirgt sie?

Die Geschichte rund um Andrea, die sich auf die Suche nach Antworten über ihre Mutter begibt, ist durchaus interessant und weist auch einige spannende Szenen auf. Leider zieht sich die Handlung auf den über 500 Seiten stellenweise etwas in die Länge und die Spannung nimmt zwischendurch merklich ab, was bei einem Thriller normalerweise nicht der Fall sein sollte. Die Teilung der Erzählung in zwei Handlungsstränge (1986 und 2018) sorgt zwar für einen abwechslungsreichen Perspektivwechsel, insgesamt waren mir die Schilderungen aber doch etwas zu langatmig.

Auch Andrea konnte mich als Charakter nicht völlig überzeugen. Sie war mir stellenweise nicht sehr sympathisch und es fiel mir oft schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Hinzu kam, dass ihre Handlungen und Reaktionen nicht immer ganz glaubwürdig waren. Ihre Mutter Laura und deren Vergangenheit haben mir da schon deutlich besser gefallen.
Positiv hervorzuheben ist hingegen das tolle, metallisch glänzende Buchcover, welches ein richtiger Hingucker ist.

Alles in allem ist „Ein Teil von ihr“ ein solides und interessantes Werk von Karen Slaughter, welches jedoch nicht unbedingt zu ihren besten zählt. Da haben mir ihre Reihen rund um Chief Tolliver oder Will Trent noch deutlich besser gefallen!