Wohlfühlbuch im Paris der 50er Jahre

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Mit „Ein Tropfen vom Glück“ hat Antoine mal wieder ein regelrechtes Wohlfühlbuch geschrieben. Die Idee mag etwas weit hergeholt sein, aber wurde dennoch auf leichte, humorvolle und bezaubernde Weise vom Autor umgesetzt. Man taucht sofort in die Geschichte und in das Paris der 50er Jahre ein. Wer die Bücher von Antoine Laurain kennt, der wird sich auch schon denken können, dass es hier nicht um die verzweifelte Suche nach dem Weg zurück in die Gegenwart geht. Den Weg suchen die vier Protagonisten zwar trotzdem, aber das passiert alles eher nebenbei.

Im Fokus steht tatsächlich eher das Paris der 50er. Als das Louvre noch keine Pyramide war und die Mona Lisa noch nicht hinter Panzerglas steckte. Als die Frauen noch wunderschöne Kleider trugen, die Männer noch Gentlemen waren. Als das Gemüse und Obst noch mit dem Handkarren zum Markt transportiert wurde. Und vor allem als es noch keine Smartphones gab, die den Alltag beherrschten. All diese und noch viel mehr Kleinigkeiten kommen vor und verleihen dem Roman einen besonderen, charmanten französischen Flair, in dem ich mich sofort angekommen fühlte. Die historischen Ereignisse scheinen vom Autor dabei sorgfältig recherchiert worden zu sein.

Zusammen mit Magalie, Julien, Hubert und Bob begibt man sich auf eine spannende Zeitreise, in der alles im richtigen Tempo und ohne unnötige Ausschweifungen erzählt wird. Der Schreibstil versprüht eine Leichtigkeit, sodass auch das schwerste Schicksal nicht auf die Stimmung drückt. Zusammen mit den vier Protagonisten trifft auf man Persönlichkeiten wie Salvador Dalí oder die bezaubernde Audrey Hepburn. Aber diese Reise wird für jeden der vier Charaktere auch zu einer großen Chance. Einer Chance sich selbst und seinen Platz zu finden, die Chance Geheimnisse zu lüften, die Chance nach vorne zu schauen. Jeder Protagonist offenbart dabei Stück für Stück seine eigene Lebensgeschichte, jeder hat seine eigenen Wesenszüge erhalten, wodurch eine gute Mischung entsteht. Und das bewundere ich an dem Autor immer – dass er trotz der doch eher geringen Seitenzahl genügend Tiefe in die Geschichte bringt.

KURZ & KNAPP
In „Ein Tropfen vom Glück“ entführt Antoine Laurain seine Protagonisten und seine Leser in das Paris der 50er Jahre. Es ist ein leichtes Buch, in dem ich mich sofort wie zu Hause fühlte. Die kleinen Details machen diese Geschichte aus. Jeder der vier Charaktere nutzt seine Chancen und nimmt auf dieser Reise viel für sich selbst mit. Eine bezaubernde und charmante Geschichte mit viel französischem Flair, die man einfach mögen muss und die ein Glücksgefühl hervorruft.