Das Gefühl von Sommer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sophia95 Avatar

Von

„Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davon läuft?“ - dieser Satz im Klappentext hat mich direkt gecatched. Das Weglaufen ist auch ein zentrales Thema in Kristina Pfisters Roman „Ein unendlich kurzer Sommer“. Sei es das Weglaufen vor der Vergangenheit, vor der Realität oder vor der Trauer, jeder Charakter trägt sein eigenes Päckchen.
Im Roman geht es um Lale, die kurzerhand in einen Zug steigt und auf einem deutschen Campingplatz mitten im nirgendwo landet. Dort trifft sie auf den wortkargen und grimmigen Gustav, dem der Campingplatz gehört und hilft ihm den Platz auf Vordermann zu bringen. Wenig später trifft sie auf Christophe, der eine lange Reise angetreten ist, um seine Wurzeln zu finden.
In „Ein unendlich kurze Sommer“ geht es um Liebe, Trauer, Familie, Freundschaft, Tod und die Magie des Sommers. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Lale, Chris oder Gustav erzählt. Alle Charaktere sind unterschiedlich und bringen ihre eigene Geschichte mit. Die Atmosphäre des SommerS mit den heißen Tagen, Ausflügen an den See, Lagerfeuern und Natur schwappt vor allem in der Mitte des Romans auf den Lesenden über. An einigen Stellen entwickelt sich die Geschichte allerdings eher seicht und kratzt an der stereotypen Sommer-Liebesromanze. Trotzdem bietet die Geschichte auch den ein oder anderen emotionalen Moment.
Kristian Pfizers Roman ist eine schöne, kurzweilige Sommerlektüre, die an einigen Stellen aufgrund ihrer Emotionalität auf jeden Fall zum nachdenken anregt.