Ein besonderer Sommer

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Lale flieht aus ihrem Leben und landet auf Gustavs Campingplatz. Dieser ist ein Griesgram und am liebsten allein. Kurze Zeit später taucht Chris aus Reunion auf, der nach dem Tod seiner Mutter erfahren hat, dass ein anderer Mann als gedacht sein Vater ist. Und dann ist da auch noch der Nachbarsjunge Florian. Sie alle erleben einen ganz besonderen Sommer, haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und schaffen sich ein Paralleluniversum bis die Realität sie Schlag auf Schlag wieder einholt.
„Ein unendlich kurzer Sommer“ von Kristina Pfister ist ein besonderer Sommerroman. Einerseits leichte Lektüre mit einer Liebelei, die manchmal droht ins Kitschige abzurutschen, andererseits behandelt er aber auch große Themen wie den Tod und dessen Bewältigung. Einerseits ist da eine Leichtigkeit, ein In-den-Tag-hineinleben, welches mich sofort abgeholt hat, anderseits aber auch der Gedanke an Verlust und Trauer, die mich auf dem Boden gehalten hat. Ich musste einige Male schmunzeln, weil Szenen absurd und komisch waren, doch das ist nur ein Aspekt des Buches. Und vieles bei Lale, Gustav, Florian und Chris konnte ich nachvollziehen.
Sprachlich war es ok, aber nicht überraschend, wobei ich glaube, dass Kristina Pfister mehr drauf hat. Manche Formulierung war etwas abgedroschen und an einigen Kleinigkeiten bin ich hängengeblieben. Etwas schade fand ich, dass Lale die einzige Frau neben drei Männern war, von den anderen Nebencharakteren abgesehen, wobei der Männeranteil da auch viel höher war.
Trotzdem habe ich „Ein unendlich kurzer Sommer“ gerne gelesen. Er hat mich in einen unvergesslichen Sommer mitgenommen und ich habe mich in vielem wiedergefunden, wie Munchkin oder „The Big Lebowski“. Der Plot an sich ist ebenfalls gut durchdacht und am Ende lässt mich der Roman mit einem guten Gefühl zurück. Ich hoffe, dass wir noch mehr von Kristina Pfister zu lesen bekommen.