Herzumarmung in Parallelwelt

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riraraffi Avatar

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“Wer sagt, dass unser Sommer enden muss?”
Paulette und Gustav erleben eine einmalige Liebesgeschichte, die jedoch nur den Sommer über halten soll. 38 Jahre später droht diese Geschichte von vielem Ungesagten und verpassten Chancen sich zu wiederholen - kann eine Sommerromanze auch den Alltag überstehen?
Christophe findet nach einem Schicksalsschlag nicht nur seinen Vater, sondern auch Lale, auf dem Campingplatz, um ihrer eigenen Lebensrealität zu entfliehen. Doch wie lange soll die Flucht gehen?
Ungetrübt zeigt der Roman, was bei vielen Geschichten über die große Sommerromanze sonst verklärt wird: Der Alltag, das Leben davor und danach, die Vernunft, der Mangel an Wirklichkeitsbezug und die Begrenztheit der Zeit. Vor allem Lale hält sich immer wieder vor Augen, dass das alles eine Parallelwelt sei und handelt vor lauter neuer Gefühle weder irrational noch überstürzt, sehr erfrischend für eine Liebesgeschichte dieser Art ist. Christophe wirkt in seinem Verhalten oft sehr kindlich und tatsächlich empfinde ich beim Lesen keine Chemie zwischen den beiden, weswegen ich umso mehr Lales vernunftbasiertes Verhalten verstehe. Mehr Potenzial sah ich in der Beziehung, die in dem Prolog angedeutet wird, zwischen Gustav und Paulette. Leider lebt diese nur in der Vergangenheit und wird wenig erläutert, davon hätte ich mir mehr erhofft. Dafür sind die Figuren außerhalb jeglicher Liebesbeziehung umso gelungener: Der spirituelle James und seine Herzumarmungen, der etwas andere Teenager Flo und seine überbehütende Mutter und auch der mürrische Gustav, sie alle tragen dazu bei, dass aus dieser Parallelwelt ein echtes Zuhause wird. Ein emotionaler Roman über Schicksalsschläge, verpasste Gelegenheiten, sommerliche Gefühle und alles, was danach kommt. Macht natürlich Lust auf Sommer!