Melancholische Sommerlektüre

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jennyreads Avatar

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„Ein unendlich kurzer Sommer“ lockt mit dem Versprechen einer perfekten Sommerlektüre. Bereits das Cover vermittelt Sommer gefühlte und man bekommt einen ersten Eindruck für die melancholische Stimmung der Geschichte. Diese Art Romane sind etwas außerhalb meiner comfort zone und daher war ich unglaublich gespannt darauf in die Handlung abzutauchen. Das Buch dreht sich um Lale, die aus ihrem alten Leben flüchtet und einfach nur noch weg will. Ihr Weg führt sich zu einem Campingplatz mitten im Nirgendwo.

Wie bereits angedeutet ist die Geschichte wesentlich melancholischer und trauriger, als der Klappentext einen zunächst vermuten lässt. Die seichte Sommergeschichte, die ich erwartet hatte, nahm daher eine Wandlung in eine ganz andere Richtung. Trotzdem gibt einem die Geschichte durch das Setting und die Atmosphäre richtige Sommerfeelings und es ist eine gute Lektüre für einen lauen Sommerabend.

Die Geschichte folgt Lale, doch es gibt noch weitere wichtige Charaktere. Wir lernen den mürrischen Campingbesitzer Gustav kennen, seinen besten Freund James, den wundervollen Flo und natürlich Christophe, der auf der Suche nach seinem biologischen Vater ist. Alle Charaktere haben ihr eigenes Päckchen mit sich herumzutragen und es ist sehr spannend die einzelnen Personen besser kennenzulernen und herauszufinden was sie antreibt. Besonders Flo ist mir sehr ans Herz gewachsen und auch Hippie James sorgt für einige tolle Momente.

Die Charaktere machen auch den Charme der Geschichte aus und es wundervoll zu sehen wie sie zueinander finden und sich unterstützen und helfen. Mit Lale und Christophe kommt auch eine leichte Romanze in die Geschichte, die aber gelungen eingebaut wird. In Lale konnte ich mich allerdings nur schlecht hineinversetzen und ihr Verhalten fand ich oft viel zu egoistisch, als das ich sie wirklich ins Herz schließen konnte.

Der Schreibstil war mir leider zu nichtssagend und hat mich oftmals etwas aus dem Konzept gebracht. Die Autorin neigt zu kurzen Sätzen, die sich stark aneinander reihen. Und obwohl die Story im Gesamten keine neuen, bahnbrechenden Ideen liefert, ist es eine schöne Lektüre, die ich besonders für den Sommer gut empfehlen kann.