melancholisches, träges "Sommerbuch"

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"Wir waren unendlich. Du und ich und der Sommer." - Ein unendlich kurzer Sommer.

Lale will einfach nur noch weg. Also packt sie kurzerhand ihre Sachen, steigt in den Zug und fährt bis zur Endstation. Ein Campingplatz am Ende der Welt. Dort trifft sie auf Gustav, den alten und mürrischen Besitzer, der eigentlich einen sehr weichen Kern hat, dessen besten Freund der 17-jährige Flo mit seinen Kaninchen, Gustavs besten Freund James und Christophe. Christophe, der Lale als einziger versteht. Zusammen verbringen sie einen unvergesslichen und viel zu kurzen Sommer.

Meine Meinung:

Das Cover gefällt mir sehr gut und die Farben und Gestaltung lassen es sehr sommerlich wirken. Der Klappentext wirkt etwas irreführend, da man eine süße Sommergeschichte erwartet, die dann jedoch eindeutig trauriger ist als der Inhalt vermuten mag.

Zu den Charakteren kann ich nicht viel sagen, außer dass mir besonders die beiden Hauptpersonen Lale und Christophe sehr fremd geblieben sind. Zum großen Teil war ihr Verhalten meiner Meinung nach sehr egoistisch und selbstbezogen und ich konnte keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen. Gustav und Flo dagegen mochte ich sehr gerne (besonders Gustav's Geschichte und Flo's aufgeweckte Art!).

Die Idee hinter der Geschichte ist keine neue (aus Spoilergründen keine genauere Ausführung) und auch nur durchschnittlich umgesetzt. Der Schreibstil ist ebenso durchschnittlich und es wird sehr langsam erzählt, was mir eigentlich gut gefällt, hier aber fehl am Platz ist, da weder Spannung aufgebaut wird, noch die Charaktere sich weiterentwickeln. Das hat dazu geführt, dass ich lange für das Buch gebraucht habe und eher zu anderen Lektüren gegriffen habe, weil es mich nicht wirklich mitreißen konnte.

Fazit: Ein melancholisches, träges "Sommerbuch", das mich leider nicht wirklich überzeugen konnte, aber seine schönen Momente hatte!