Nah am Wasser

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milena Avatar

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Kristina Pfister erzählt eine schöne berührende, aber auch melancholische Geschichte über Abschiede und Neuanfänge. Christophe von der Insel La Réunion hat einige Jahre seine an Demenz erkrankte Mutter gepflegt und ist deshalb aus Kanada zurück auf die Insel gekommen. Nach ihrem für ihn sehr schmerzhaften Tod muss er feststellen, dass der Mann, den er für seinen Vater gehalten hat, es nicht ist. Er findet im Nachlass einen Brief seiner Mutter, der ihn auf die Spurensuche nach Deutschland auf einen reichlich verwahrlosten Campingplatz führt. Gustav, sein Vater ist bereits schwer von seiner Krebserkrankung gezeichnet, sodass den beiden nur noch wenig Zeit bleibt. Lale ist ebenfalls auf dem Campingplatz gestrandet, da sie dringend eine Auszeit braucht, da sie mit dem Tod ihres Bruders nicht klarkommt. Unnötig zu erwähnen, dass dieses gemeinsame Schicksal die beiden annähert. Es ist ein kurzer Sommer, der erzählt wird, und dem die Begeisterung der Autorin für diese Jahreszeit und das Draußenleben am Wasser deutlich spürbar wird. Etwas weniger wäre mehr gewesen, zum Teil zieht sich die Geschichte und die Beschreibungen der Renovierungsarbeiten sind so spannend auch nicht, insgesamt aber eine gute Unterhaltungslektüre.