schöne Geschichte, doch etwas weitschweifig erzählt

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kraberg Avatar

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Lale hat eins – keinen Plan. Sie weiß, dass es mit ihrer Ehe mit Matthias nicht zum Besten steht und sie einfach raus muss. Sie setzt sich in einen Zug, weiß nicht einmal wo der endet und kommt so in einem völlig abgelegenen Dorf an. Und hier trifft sie, dank Klopapier von Aldi auf Gustav den Besitzer eines verwahrlosten Campingplatzes. 11 Flugstunden entfernt findet Christophe im Nachlass seiner Mutter einen nie abgeschickten, liebevollen Brief seiner Mutter an Gustav Hofmann. Er soll sein biologischer Vater sein. Christophe nimmt trotz Reisekrankheit die weite Reise und die Suche nach seinem Vater in Angriff….
Sehr ausführlich beschreibt die Autorin das heruntergekommene Aussehen des Campingplatzes und der Gegend darum. Das war mir ehrlich gesagt etwas zu ausführlich. Gut fand ich dagegen die Beschreibungen wie Lale und Gustav sich annähern, sich arrangieren oder auch sehr oft gemeinsam schweigen können. Durch die wortkarge, von vielen als abweisend empfundene Art Gustavs lassen sich weder Lala noch Nachbarssohn Flo abschrecken. Genauso wie Christophe. Es entspinnt sich eine Gemeinschaft, in der auch Gustav seine Stacheln einzieht und sich von seinen Erinnerungen an dem Sommer vor fast 40 Jahren einfangen lässt. Es bleibt ihnen nicht mehr viel Zeit, um die 40 Jahre nachzuholen.
In meinen Augen ist das Buch eine sehr schöne Liebesgeschichte, die aber leider vielfach durch zu viele Beschreibungen von Nebensächlichkeiten an Emotionalität eingebüßt hat. Von mir gibt’s daher auch nur 3 Lese-Sterne.