Schöne Urlaubslektüre

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elchi130 Avatar

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Lale flieht vor ihrem Leben und landet zufällig auf dem Campingplatz von Gustav. Sie bleibt hier und hilft Gustav dabei, den Platz auf die nächste Saison vorzubereiten. Und genau hier landet auch Christophe. Er hat vor kurzem seine Mutter verloren und in ihren Unterlagen einen Brief gefunden. Einen Brief an seinen Vater. Einen ganz anderen Mann als der, der ihn aufgezogen und den er geliebt hat.

Schon der erste Satz ist einfach unglaublich: „Wir waren unendlich, du und ich und der Sommer.“ Damit hatte die Autorin Kristina Pfister mich sofort für ihr Buch gewonnen. Dieser erste Satz in Verbindung mit dem Buchtitel „Ein unendlich kurzer Sommer“ sorgte bei mir für eine Wohlfühlatmosphäre gepaart mit Melancholie. Denn im Hintergrund schwang bei mir beim Hören der Geschichte immer der Abschied mit. Der Abschied von „dir und mir und dem Sommer“.

Das Buch erzählt von Freundschaft, Liebe, Selbstfindung, aber auch von Verlust, Trauer und Wut. Dabei sind mir die Figuren sehr schnell ans Herz gewachsen. Der brummelige und miesepetrige Gustav, der naive, junge Flo, die überfürsorgliche, bemutternde Monika, ebenso wie die beiden Hauptfiguren Lale und Christophe und noch viele mehr. Die Figuren haben Ecken und Kanten, sie haben gute, aber auch nervige Eigenschaften. So, wie Menschen nun einmal sind.

Die Atmosphäre des Buches lässt mich den Sommer, den Campingplatz und die vielen Menschen deutlich spüren. Alles wirkt lebendig und bunt und doch schwebt über allem auch immer der Verlust, die Trauer und das Ende.

Ich habe mir „Ein unendlich kurzer Sommer“ als Hörbuch angehört. Gelesen von Vanida Karun. Sie gehört zu meinen Lieblingssprecherinnen, weil sie es immer schafft, die Geschichte lebendig und abwechslungsreich zu lesen. Doch bei diesem Hörbuch bin ich mir nicht sicher, ob ihre Stimme nicht dafür gesorgt hat, dass die beiden Hauptfiguren Lale und Christophe in meiner Vorstellung stets etwa 10 Jahre jünger erschienen, als sie im Buch tatsächlich waren. Auch, wenn ich ihre Stimme liebe, bin ich mir nicht sicher, ob eine ältere Stimme nicht besser geeignet gewesen wäre.

Fazit: Ein Buch, dem man sich ganz hingeben kann. Sehr gut geeignet für den Urlaub, wo man Zeit hat, sich darauf einzulassen.