Sommerhitze, Geheimnisse, Hippies auf dem Campingplatz und Verluste

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igelchen Avatar

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Nach dem Tod seiner Mutter erfährt Christophe durch einen Zufall, dass der Mann, den er für seinen Vater gehalten hatte, nicht sein leiblicher Vater war. Christophe begibt sich auf eine Reise an das Ende der Welt. Auf einem abgelegenen Campingplatz findet er nicht nur seinen leiblichen Vater, sondern er erlebt auch einen unvergesslichen Sommer. Ein Sommer mit neuen Freunden, der Möglichkeit sich von einer ganz neuen Seite zu zeigen und Lale.
Lale, die einfach nur vergessen möchte und auf dem Campingplatz doch viele Antworten findet.

Der Schreibstil von Kristina Pfister hat mir sofort gefallen. Sie schafft es, dass man sprachlich die Hitze des Sommers spüren kann. Der Duft von Blumen und einem Grillfest steigt einem beim Lesen förmlich in die Nase. Die Beschreibungen des Campingplatzes sind sehr greifbar und man bekommt Lust gleich sein eigenes Zelt dort aufzustellen.

Der Roman hat stark begonnen und ich habe einzelne Charaktere schnell in mein Herz geschlossen. Dabei waren es nicht unbedingt die Hauptprotagonisten, die mich fasziniert haben. Gerade die Nebencharaktere verleihen diesem Buch den gewissen Charme. Da ist zum Beispiel der Althippie James. Er verkörpert für mich einen guten Freund. Neben seiner entspannten Art versteht er es auch den Menschen in seinem Umfeld zuzuhören. Aber auch Flo, ein kurz vor der Volljährigkeit stehender Teenager, schafft es in dieser Geschichte seinen Weg aus dem behüteten Umfeld seiner Eltern heraus zu gehen.

Im Mittelteil konnte mich die Geschichte nicht immer überzeugen. Einige Handlungsstränge wurden nach meinem Empfinden zu wenig auserzählt. Aber das kann auch ein bewusst gewähltes Stilmittel der Autorin sein.
Eine der Hauptcharaktere empfand ich im Lauf der Geschichte immer anstrengender. Ihre Handlungen waren zwar nachvollziehbar, aber es ist schwer zu akzeptieren, wie unaufrichtig sie einigen Menschen gegenüber ist.

Das Ende der Geschichte konnte mich wieder begeistern. Es war nicht der erwartete Abschluss. So bleibt ein Teil der Fantasie des Lesers überlassen, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird.

Für mich ist das Buch ein schönes Sommerbuch, dass mit seiner Melancholie überzeugen kann. Die Hitze der Sommer ist auf den Seiten spürbar. Man darf jedoch nicht den typischen Sommerwohlfühlroman erwarten. Eine gewisse Schwermut und Trauer schwingen beim Lesen des Buches immer mit.