Sommerlektüre mit besonderen Charakteren

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
salmar Avatar

Von

Ein in die Jahre gekommener Campingplatz wird einen Sommer lang zum Zufluchtsort für eine Gruppe von Menschen, die es aus ganz unterschiedlichen Gründen dorthin verschlagen hat. Dazu gehören Lale, die ihr Leben auf Pause gesetzt hat, und Christophe, der nach seiner Ankunft Lales simplen Alltag auf dem Campingplatz völlig durcheinanderbringt, aber auch Gustav, der grantige Besitzer des Anwesens, der trotz seiner Verschlossenheit alle irgendwie zusammenführt.

Das Buch ist eine wunderbare Geschichte über einen Sommer an einem eigentlich nicht wirklich einladenden Ort, an dem sich eine wunderbar eigene Gemeinschaft bildet. Ich würde mich nicht unbedingt als Campingfreund bezeichnen – aber nach dieser Lektüre wollte ich am liebsten auch ein paar Tage dort am See verbringen.

Getragen wird die Geschichte von einer Besetzung aus einer ganzen Reihe von eher eigenen Charakteren. Jeder hat so sein kleines oder auch größeres Päckchen zu tragen und trägt sein Stück zu dieser besonderen Gemeinschaft bei. Ich mochte sie allesamt und fand die Figuren klasse geschrieben – keine wirkte künstlich oder eindimensional.

Im eigentlichen Sinne spannend ist das Buch nicht, aber es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, die Entwicklung der Gemeinschaft und der Beziehung der einzelnen Figuren untereinander zu verfolgen – nicht zuletzt auch deswegen, weil der Aufbau nicht 08/15 ist (so kommt etwa da, wo man einen Showdown vermutet, eben doch keiner).

Insgesamt eine, wie ich finde, richtig schöne und besondere Sommerlektüre, die mit einzigartigen Charakteren begeistern kann und wunderbar diese ganz bestimmte Atmosphäre von langen Sommertagen vermittelt.