Zwischen Weinen und Lachen

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Das Buch läßt mich sehr nachdenklich zurück, obwohl die Autorin nur das ganz normale Leben beschreibt. Aber sie beschreibt es so lebendig und bildhaft, daß ich das Gefühl hatte, mittendrin zu sein. Bei den liebenswerten Protagonisten Gustav, Lale, Chris, Flo, James und der stets besorgten Monika. Eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft, die sich zunächst fremd, dann aber eng befreundet ist. Gustav ist der Besitzer eines Campingplatzes, auf den er Lale einlädt, die nach einem Schicksalsschlag ihr Zuhause verlassen hat und nicht weiß wohin. Sie bezieht einen Wohnwagen und hilft Gustav, den Campingplatz und sein Haus wieder herzurichten. Noch ein Fremder taucht auf. Chris, der bei seiner verstorbenen Mutter einen Brief gefunden hat, der vermuten läßt, daß Gustav sein Vater ist. Gustav ist schwer krank und so taucht nach 40 Jahren sein alter Freund James auf, den Gustavs Nachbarin Monika ausfindig gemacht hat. Ein sehr sympathischer Junge ist auch Monikas Sohn Flo, der gut gelaunt immer alles beobachtet und mitbekommt, auch daß Lale und Chris sich im Laufe der Zeit ineinander verlieben.

Es ist eine liebenswerte Gesellschaft, in der aber jeder sein Päckchen zu tragen hat, die nur nach und nach bereit sind, von ihren Schicksalsschlägen zu berichten. Der Spaßvogel in der Gruppe ist James, der mit allerlei Einfällen nicht nur seine Freunde, sondern auch die Touristen auf dem Campingplatz unterhält. Traurigkeit und Heiterkeit wechseln miteinander ab, mal muß man weinen und dann kann man auch wieder lachen.

Fast wiederholen sich die Erlebnisse von Gustav bei seinem Sohn, der mit Paulette, Chris' Mutter, nur einen kurzen Sommer am See verbracht hat. Paulette war eine Austauschschülerin und Gustav ihr Lehrer. Er hat sie nach den Ferien gehen lassen und nie mehr wiedergesehen. Kann sich das Schicksal bei Lale und Chris wiederholen. Auch sie haben nur den einen Sommer und müssen dann wieder in ihr zu Hause zurück.

Wer eine berührende Geschichte, die in den Sommer paßt, lesen möchte, dem sei dieses Buch ganz herzlich empfohlen. Die Autorin hat ein bewegendes Buch über die Freundschaft, Liebe, Verlust und Zugehörigkeit geschrieben. Trotz der Altersunterschiede sind die Protagonisten sich im Laufe der Geschichte immer näher gekommen. Ich kann sie mir alle sehr lebhaft vorstellen und sehe den Campingplatz mit Gustavs Haus, den Wohnwagen und den Zelten der Touristen, den See und nicht zu vergessen das "Hexengrab" wie beschrieben vor mir.