Spektakulärer Raubüberfall

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ulgu1978 Avatar

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Ein Raubüberfall in Genf, zwei befreundete Ehepaare, ein Unbekannter - kann man daraus eine Geschichte stricken, die in sich auch noch schlüssig ist? Joël Dicker kann das.
Das gut situierte Ehepaar Sophie und Arpad ist mit dem weniger gut gestellten Ehepaar Karine und Greg befreundet. Vor allem Karine ist etwas neidisch auf Sophie und Arpad, die in ihren Augen von allem ein bisschen zu viel haben: Geld, Aussehen und Ansehen. Sie versucht mit ihnen mitzuhalten und genießt es, dass Sophie immer wieder ihre Gesellschaft sucht. Aber der schöne Schein trügt wie sich bald herausstellt. Nichts ist so ist wie es scheint. Aber was verbindet diese beiden Ehepaare mit einem spektakulären Raubüberfall? Diese Frage beantwortet Joël Dicker nach und nach in immer wieder (manchmal unvermutet) auftauchenden Rückblicken, unterbrochen von einem minutiös durchgetakteten Raubüberfall. Wie ich es von ihm gewohnt bin, lässt er sich Zeit, die agierenden Charaktere und ihre Beziehungen zueinander zu klären. Dennoch geht die Spannung dabei nicht verloren. Auch die Identität des Unbekannten, von dem Arpad beobachtet wird, bleibt lange im Verborgenen.
Außer den beiden Ehepaaren und dem Unbekannten erscheinen alle anderen Personen als Randfiguren und dienen wohl nur zur Abrundung der Geschichte. Zum Beispiel erfährt man nichts über die beiden Kinder von Karine und Greg, nicht einmal ihre Namen. Das und auch, dass die fünf Hauptpersonen nicht unbedingt sympathisch erscheinen, tut der Geschichte keinen Abbruch.
Dies ist ein interessant konstruierter Kriminalroman, den man nicht so schnell aus der Hand legt und den ich insbesondere Joël-Dicker-Fans wärmstens empfehlen kann.