Raubüberfall & Midlifecrisis
Nach langer Zeit also mal wieder ein Buch von Joël Dicker, nachdem ich vor Jahren »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« gelesen und geliebt habe. Auch die Geschichte um einen geplanten Raubüberfall auf ein Genfer Juweliergeschäft und inwiefern zwei befreundete Ehepaare in die ganze Sache verstrickt sind, klang äußerst spannend. Den ein oder anderen Twist gibt es auch, so richtig spannend wird es allerdings erst im letzten Drittel.
Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die Erzählweise, die nicht chronologisch der Handlung folgt und nicht nur zwischen den 4 Hauptfiguren, sondern auch zwischen unterschiedlichen Zeiten und Orten wechselt und so zusätzlich die Biografien der beiden Ehepaare beleuchtet. Das ist besonders zu Beginn eine Herausforderung, v. a. wenn man die Geschichte als Hörbuch hört. Da das Personal aber begrenzt ist, gewöhnt man sich recht zügig daran. Dieser Erzählstil ist es auch, der diesen Roman besonders macht. Die Übergänge zwischen den einzelnen Perspektiven habe ich selten so elegant gemacht erlebt wie hier.
Das Problem, dass ich mit dem Buch hatte, waren allerdings die Figuren. Ich fand sie durch die Bank einfach nur unsympathisch. Drei Männer, die – warum auch immer?! – von einer einzigen Frau besessen sind und sich zu absoluten Vollhonks machen. Da half auch die Beschreibung ihrer ach-so-betörenden Schönheit nicht. Zwischenzeitlich mutete das Ganze eher wie eine Fotolovestory der Bravo an, in der drei peinliche Bubis versuchen, das beliebteste Mädchen der Schule um den Finger zu wickeln. Wobei das ja vielleicht auch schon wieder zur Midlifecrisis passt 🤷 Ich habe jedenfalls des Öfteren genervt die Augen verdreht und hätte keinen der drei auch nur mit einer Kneifzange anfassen wollen.
Letztlich ist »Ein ungezähmtes Tier« eine gut geschriebene, nette Story, die jedoch durch ihre mir unsympathischen Protagonisten einiges an Potenzial einbüßt. Mein Bedarf an Rich People Drama ist jetzt jedenfalls für eine ganze Weile gedeckt.
3,5 von 5 ⭐
Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die Erzählweise, die nicht chronologisch der Handlung folgt und nicht nur zwischen den 4 Hauptfiguren, sondern auch zwischen unterschiedlichen Zeiten und Orten wechselt und so zusätzlich die Biografien der beiden Ehepaare beleuchtet. Das ist besonders zu Beginn eine Herausforderung, v. a. wenn man die Geschichte als Hörbuch hört. Da das Personal aber begrenzt ist, gewöhnt man sich recht zügig daran. Dieser Erzählstil ist es auch, der diesen Roman besonders macht. Die Übergänge zwischen den einzelnen Perspektiven habe ich selten so elegant gemacht erlebt wie hier.
Das Problem, dass ich mit dem Buch hatte, waren allerdings die Figuren. Ich fand sie durch die Bank einfach nur unsympathisch. Drei Männer, die – warum auch immer?! – von einer einzigen Frau besessen sind und sich zu absoluten Vollhonks machen. Da half auch die Beschreibung ihrer ach-so-betörenden Schönheit nicht. Zwischenzeitlich mutete das Ganze eher wie eine Fotolovestory der Bravo an, in der drei peinliche Bubis versuchen, das beliebteste Mädchen der Schule um den Finger zu wickeln. Wobei das ja vielleicht auch schon wieder zur Midlifecrisis passt 🤷 Ich habe jedenfalls des Öfteren genervt die Augen verdreht und hätte keinen der drei auch nur mit einer Kneifzange anfassen wollen.
Letztlich ist »Ein ungezähmtes Tier« eine gut geschriebene, nette Story, die jedoch durch ihre mir unsympathischen Protagonisten einiges an Potenzial einbüßt. Mein Bedarf an Rich People Drama ist jetzt jedenfalls für eine ganze Weile gedeckt.
3,5 von 5 ⭐