Von dümmlichen deutschen Titeln, altgedienten Rollenbildern und der Hoffnung auf mehr

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justm. Avatar

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Ich bin ein wenig zwiegespalten.
Auf der einen Seite klang der Klappentext zum Buch genau wie etwas, das ich gerne lesen würde, aber dann kam die Leseprobe.
Mein Problem: Roxy und die Art wie sie mit dem Seitensprung umgeht - oder zumindest wie die Autorin uns ihre Art "verkauft". Ich würde Wut und Trauer und alles mögliche andere an Gefühlen verstehen. Nicht aber die Tatsache, daß sie allen Ernstes die Schuld bei sich sucht! Ich hatte so sehr gehofft, daß die Literatur mittlerweile über diesen Typ Frau hinweg ist. Der Typ Frau, der die Schuld für alles bei sich sucht, wenn völlig klar ist, daß der Mann derjenige ist, der Schuld hat. (Vermutlich hätte ich aber bei dem doch eher unglücklich gewählten deutschen Titel schon aufmerksam werden sollen: Der Mann ist halt unvollkommen. Da muß man als Frau eben mit klarkommen, nicht wahr? Im Original-Titel ist wenigstens klar, daß es der Fehler des Mannes ist und nicht der von irgend jemandem sonst.)

Dennoch: Ich hoffe, daß das nur der Beginn einer Reise zu sich selbst für Roxy ist und die sich selbst klein machenden Kommentare im weiteren Verlauf des Buches nicht mehr vorkommen werden. Immerhin verspricht der Klappentext halt doch noch so viel Gutes und ich hoffe einfach, daß er Recht behält!

Ansonsten war die LP ganz gut geschrieben. Das Springen in den Zeiten war noch übersichtlich genug, aber ich könnte auch gut und gerne darauf verzichten.