Die Wucht des Lebens

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selda Avatar

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Die bloße Ankündigung eines neues Romans von Nickolas Butler lässt mein Herz höher schlagen. Ich liebe seine Art Geschichten zu erzählen: behutsam entfaltet er die Welt seiner Protagonisten, hier Lyle und Isaac, Großvater und Enkel, die eine tiefe bedingungslose Liebe verbindet. Die Art, wie Nickolas Butler die Welt beschreibt, ist von perfekter Schönheit: die Einfachheit der Dinge, der tiefe Schmerz unter der Oberfläche, das kleine Glück in den Momenten dazwischen. Mich berührt es so tief, wie er die Verzweiflung und Traurigkeit in Lyle nach Peters Tod sichtbar macht und das Unsagbare ausspricht. Und dabei beginnt die Leseprobe so idyllisch- das Leben irgendwo auf dem Land, wo die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Schon das Lesen der ersten Seiten entschleunigt, ich kann den Duft der Kiefern riechen und das kühle Bier in der Hand fühlen. Und dann schlägt das Schicksal mit voller Wucht zu und die Geschichte bekommt eine Intensität, die kaum auszuhalten ist. Und das macht Nickolas Butler nicht mit atemlosen Tempo, sondern mit einer Sprache, die an Schönheit nicht zu überbieten ist. Ich kann es nur so sagen: Nickolas Butler lesen macht glücklich.