Herz und Glauben

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soleil Avatar

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Lyle besucht mit seinem fünfjährigen Enkel das Grab seines Sohnes, der leider nur neun Monate alt geworden ist. Das liegt zwar dreißig Jahre in der Vergangenheit, aber Lyle hat nie mehr zu Gott gefunden. Anders seine Ziehtochter Shiloh, die mit achtzehn von zu Hause ausgezogen ist, um zu studieren. Sie hat sich einer Glaubensgemeinschaft angeschlossen, die Lyle suspekt vorkommt, die er aber nicht so recht versteht. Als er mit seinem Enkel noch den kranken Nachbarn besucht hat und seiner Tochter davon erzählt, möchte diese sofort beten - und Lyle entzieht sich ihr.
Butler hat sehr feinfühlig alle Gegebenheiten, die der Leser wissen muss, niedergeschrieben und das mit einem genauen Auge für Einzelheiten. Er erzählt genau ohne zu langweilen, lässt nichts aus und beschönigt nichts. Lyle ist ein kauziger aber sehr aufrechter Typ, der ein einfaches Leben lebt, aber für sich und seine Familie und sogar die Nachbarn zu sorgen versteht. Dass der Glauben eine wichtige Rolle spielen wird, ist bereits spürbar, aber nicht von Seiten eines Fanatikers, weder von der einen noch der anderen Seite aus betrachtet. Es las sich sehr angenehm weg, man versinkt förmlich in der Geschichte, die vermutlich noch sehr emotional werden wird.