Geht unter die Haut

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
winterkind87 Avatar

Von

„Ein wenig Glaube“ von Nickolas Butler spielt in Wisconsin, USA und beruht auf einer wahren Begebenheit. Es geht darin um ein älteres Ehepaar und ihre Adoptivtochter Shiloh. Shiloh zieht zusammen mit ihrem 5 Jahre alten Sohn Isaac zurück in ihre Heimat, nachdem das Verhältnis zwischen ihr und den Eltern einige Zeit eher schwierig war. Doch ihre Eltern Lyle und Peg freuen sich, insbesondere Großvater und Enkel haben einen besonderen Draht zueinander. Shiloh ist allerdings Teil einer Glaubensgemeinschaft, die an Gebetsheilung statt an ärztliche Hilfe glaubt. Lyle und Peg heißen Shilohs Glaube nicht gut, wollen sie aber auch nicht von sich stoßen, in der Angst dann Isaac zu verlieren. Brisant wird jedoch alles als Shiloh und Isaac mit dem Pastor Steven zusammen ziehen und Isaac krank wird.

„Ein wenig Glaube“ ist eine Geschichte, in der es um Familie, Gemeinschaft und Liebe geht. Nickolas Butlers absolute Stärke sind seine Charaktere, die er so authentisch beschreibt, dass sie zu Leben erwachen. Er lässt uns in die Herzen seiner Figuren blicken, erzählt mitreißend und zeichnet ein Bild von der Herausforderung seine Lieben beschützen zu wollen. Nickolas Butler entfaltet seine Geschichte langsam, denn es ist ein stilles Buch, das jedoch tief unter die Haut geht. Es schießt nicht gegen Religion und Glaube, sondern zeigt, wie tief Glaube gehen kann, wie Glaube verändern oder in gefährliche Richtungen leiten kann. Insgesamt waren die 376 Seiten auch schnell gelesen. Lediglich das Ende war mir zu abrupt und stört damit meinen positiven Gesamteindruck. Daher 4 Sterne.