hatte mehr erwartet

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petral. Avatar

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Lyle und Peg aus Wisconsin sind glücklich, als ihre Adoptivtochter Shiloh mit ihrem fünfjähriger Sohn Isaac, nach Jahren wieder in ihr Elternhaus zurückkehrt.
Peg Und Lyle genießen es ganz besonders, endlich ihr Enkelkind so nah bei sich zu haben und den Kleinen richtig zu verwöhnen. Zunächst läuft auch alles sehr gut, doch dann lernt Shiloh den Prediger Steven kennen und schließt sich seiner radikalen Glaubensgemeinschaft an.
Peg und Lyle beobachten das zunächst zwar skeptisch aber noch nicht beunruhigt. Doch je enger Shilohs Verhältnis zu Steven wird, umso verschlossener wird sie ihren Eltern gegenüber . Für sie zählen nur noch Stevens Worte und als dann auch noch der kleine Isaac immer mehr in diese Sekte hineingezogen wird und dadurch sogar in Gefahr gerät, können die besorgten Großeltern einfach nicht mehr tatenlos zusehen und so müssen sie eine schwere Entscheidung treffen.

Das Thema finde ich sehr spannend und der Schreibstil gefiel mir auch gut, obwohl es an manchen Stellen schon sehr langatmig wurde . Trotzdem bin ich leider nicht restlos begeistert von dem Buch, denn ich konnte vieles, was Peg und Lyle taten ( oder nicht taten), einfach nicht nachvollziehen.
So viele Bedenken , die sie gegen Steven und seine Kirche hatten und so viele Sorgen , die sie sich um den Enkel machten und trotzdem haben sie mit ihrer Tochter ja nie wirklich Klartext geredet.
Einerseits konnte ich die Angst der beiden, sich einzumischen und dadurch zu riskieren, den Enkel nicht wieder zu sehen, schon verstehen aber andererseits, als sie merkten, dass es Isaac wirklich nicht gut ging, da hätten sie, meiner Meinung nach, schneller eingreifen müssen.

Lyle kam mir manchmal sehr vernünftig vor und dann reagierte er plötzlich wieder total unvernünftig und ließ sich von Peg zu sehr beeinflussen, die meistens nur still zusah und Lyles Sorgen um den Enkel oft sogar noch herunterspielte, aus Angst, Shiloh zu verärgern. Pegs Verhalten konnte ich die meiste Zeit sowieso überhaupt nicht nachvollziehen und das machte sie für mich sehr unsympathisch.

Und der Schluss hat mich dann auch überhaupt nicht zufriedengestellt, deshalb kann ich dem Buch leider nur 3 Sterne geben, obwohl das wirklich ein Thema ist, das mich sehr interessiert, aber die Umsetzung konnte mich dann einfach nicht ganz überzeugen.