Spannender und berührender Roman

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elena_liest Avatar

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Als Shiloh mit ihrem Sohn Isaac zurück zu ihren Eltern Lyle und Peg ins ländliche Wisconsin zieht, sind diese überglücklich. Sie genießen jede Stunde mit Tochter und Enkel. Doch die Glaubensgemeinschaft, der Shiloh angehört, wirft einen dunklen Schatten auf die Idylle und droht, die ganze Familie zu entzweien...

Ich denke, mehr sollte ich an dieser Stelle nicht zum Inhalt sagen. "Ein wenig Glaube" von Nickolas Butler hat mich sehr berührt. Zunächst hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Er ist wunderschön bildhaft und ich konnte mir die Apfelplantage, das alte Kino und auch die anderen Schauplätze gut vorstellen. Auch die Geschichte ist wirklich eindrucksvoll. Es hat am Anfang etwas gebraucht, bis ich in der Story drin war, da Butler schon sehr ausschweifend erzählt und sich viel Zeit nimmt, auch die kleinen Dinge zu beschreiben. Sobald man als Leser aber zu der Glaubensgemeinschaft von Shiloh mitgenommen wird, wird es richtig spannend und auch sehr beunruhigend.

Die Geschichte basiert teilweise auf wahren Begebenheiten und der Autor merkt am Ende des Buches auch an, auf welchem wahren Schicksal. Und das war für mich unglaublich schockierend. Ich verrate hier nichts, lege euch aber wirklich nahe, das Buch zu lesen, gerade wenn ihr wie ich interessiert am Thema Sekten seid. Ich bin immer wieder fasziniert wenn ich sehe oder lese, was fehlgeleiteter Glaube und Fanatismus anrichten können.

Das schöne an "Ein wenig Glaube" ist aber, dass nicht nur dieser fehlgeleitete Glaube eine Rolle spielt, sondern auch gezeigt wird, dass Glaube anderen Menschen helfen kann - nicht, um geheilt zu werden, sondern einfach um sich an etwas festhalten zu können.

Ich spreche eine Empfehlung aus für diese berührende, schöne, idyllische, traurige und zugleich schockierende und aufwühlende Geschichte. Es gibt von mir 4,5 / 5 ⭐.