Wenn der Glaube zum Albtraum wird

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teer25 Avatar

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Nicolas Butler greift in dem Buch „Ein wenig Glaube“ ein sehr sensibles, persönliches Thema auf: wie schnell ein Mensch in die Fänge einer Sekte geraten kann und wie schwer es ist da wieder herauszukommen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Lyle und Peg, die ein inniges Verhältnis zu ihrem fünfjährigen Enkel Isaac haben.
Schon nach den ersten Seiten wird deutlich, wie sehr Lyle seinen Enkel liebt. Der Autor beschreibt auf wundervolle Art und Weise die enge Beziehung der beiden zueinander.

Lyle, Peg und Isaac sind mir nach kurzer Zeit ans Herz gewachsen, ich mag den Großvater, die Großmutter und den Enkel sehr.

Nicolaus Butler beschreibt die Charaktere und Schauplätze sehr gut, so dass man sich das alles richtig gut vorstellen kann.
Durch die bildhafte Sprache wird ein Kopfkino in Gang gesetzt, das einen in den Bann nimmt -
ich fühle mich mittendrin im Geschehen.

Ich mag, wie die Familie miteinander umgeht. Nicht nur Lyle, sondern auch der Leser beobachtet die Entwicklung Shilohs, der Adoptivtochter, skeptisch. Sie gehört einer radikalen Glaubensgemeinschaft an und verschließt die Augen vor der Realität. Damit entfernt sie sich mehr und mehr von ihrer Familie.

Nickolas Butler zeigt auf, was Glaube anrichten kann. Das geht sogar soweit, dass Shiloh ihr eigenes Kind in Gefahr bringt.

Ein sehr emotionales Werk, das noch lange nach hallt und zum Nachdenken anregt.

Der Autor überzeugt mich durch seine berührende und lebendige Schreibweise.

Das Buchcover ist ansprechend und vermittelt eine ländliche Idylle; in der große Wolken aufziehen. Das passt sehr gut zum Inhalt.

Das Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung! Daumen hoch!