Die ganze Sache mit der Liebe ist ein Wahnsinn

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buecherfan.wit Avatar

Von

Die Leseprobe aus Robert Goolricks Roman "Ein wildes Herz" beginnt mit S. 355. Ich hätte allerdings schwören können, dass dies ein typischer Romananfang ist: Personen und Schauplätze werden eingeführt, ein Konflikt zeichnet sich ab.
Charlie Beale, 39, kommt mit einem zerbeulten Pick-up und zwei Koffern in die Kleinstadt Brownsburg. In einem Koffer befindet sich eine Menge Geld, im anderen seine Kleidung und ein Satz rasierklingenscharfer Messer. Der erfahrene Leser schließt ebenso messerscharf: Da will ein Rächer Vergeltung üben für eine lange zurückliegende Schuld. Aber vielleicht ist ja auch alles ganz anders, denn Charlie Bean ist gelernter Metzger und sucht Arbeit bei Will Haislett, dem ortsansässigen Metzger. Die Einheimischen begegnen ihm sehr reserviert mit viel Misstrauen und fragen sich, was er in ihrer Stadt sucht. Das teilt er Russell Hostetter mit, von dem er nach einer Woche fünfzig Hektar Land kauft: Er ist auf der Suche nach Ruhe und Frieden. In einem zweiten Textauszug arbeitet er bereits für Metzger Haislett und mit ihm spricht er etwas ausführlicher über seine Motive. Er sucht etwas Besonderes, etwas Wundervolles. Darauf spielt auch der Originaltitel "Heading out to wonderful" an, der weniger kitschig ist als der deutsche Titel. Eines Tages betritt eine wunderschöne junge Frau die Metzgerei. Sie wird von allen anwesenden Frauen geschnitten, aber Charlie ist sofort von ihr fasziniert. Es handelt sich um Sylvan, die Ehefrau des reichsten Mannes am Ort, wie wir aus dem Klappentext erfahren. Hier lesen wir auch, dass dies der Ausgangspunkt für eine leidenschaftliche Liebesgeschichte ist, eine amour fou, in der es um Leben und Tod gehen wird.
Der kurze Romanausschnitt verrät nicht viel über Chalie Beales Vergangenheit, aber er liest sich gut und macht neugierig auf den Rest.