Die Tragik einer Liebe

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Zum Inhalt: Ein Fremder mit einem Koffer voller Geld lässt sich in einer Kleinstadt nieder, erobert die Herzen der Bewohner und den Körper einer schönen, aber verheirateten Frau. Diese Beziehung führt im bibelfesten Amerika der frühen Nachkriegsjahre geradewegs in die Katastrophe.

Zum Cover: Eine Frau und ein Mann, die Händchen halten. Keine Körper, keine Köpfe, nur die Hände in einer Colorierung, die an Western erinnert. Ein undeutliches Bild, welches sehr schön mit dem übereinstimmt, welches die Dörfler von Charlie und Sylvan haben.

Mein Eindruck: Anfang und Schluss sind so fantastisch, dass ich einige Längen im Mittelteil gern vergessen kann. Robert Goolrick weiß dabei nicht nur mit den Beschreibungen der Landschaft zu fesseln, er fühlt sich in die Herzen und Köpfe seiner Protagonisten, egal ob Mann oder Frau, schwarz oder weiß, arm oder reich, Priester oder gefallenes Mädchen. Dadurch kann sich der Lesende dem Sog der Geschichte, den Träumen, Wünschen und Bedürfnissen der Menschen nicht entziehen. Er leidet mit Charlie, wenn dieser trotz aller Liebe, Güte und Großzügigkeit weder Trost in der Kirche, noch die bedingungslose Lieber einer Frau finden kann. Das Ende des Buches bietet nur einen leicht versöhnlichen Ausblick, da die Geschichte ihre Mitwirkenden in einem Gefängnis leben lässt, - egal, wie golden dieses auch aussieht.

Fazit: Ein großes Epos über den in einem Netz von Gott, Moral, Geld und Land gefangenen Menschen, den die Liebe alleine nicht aus diesem befreien kann.

4 Sterne