Ein wildes Herz

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
yellowdog Avatar

Von

Robert Goolrick hat einen ziemlich geradlinigen Stil, dabei doch so anspruchsvoll, dass die Dünnbrettbohrer unter den Lesern aussortiert werden.
Dass das Buch am Anfang so langatmig ist, hat mir weniger gefallen und ich habe daher auch einiges überblättert, obwohl immerhin die Ankunft Charlie Beales in der Stadt hervorragend beschrieben ist. Auch die mit nur 17 von ihrem Vater verkaufte Sylvan und ihr Hang zu Hollywoodfilmen, deren Leben sie sich so schick vorstellt, ist gelungen.
Dann gibt es noch Sam, ein sechsjähriger Junge, der bewundernd zu seinem großen Freund Charlie heraufsieht und ihn liebevoll Beebo nennt. Als Charlie Sam eines Tages das Leben rettet, wird er auch von den anderen Stadtbewohnern so genannt.

Die Erzählstimme ist sehr prägend für den Roman. Offensichtlich zeitlich sehr rückblickend erzählt jemand abgeklärt und doch mit einem leicht klagenden Ton jemand anders diese Geschichte einer tragischen Liebe.
Gleichzeitig erfährt der Leser von heute auch etwas über das Kleinstadtleben in den USA der fünfziger Jahre.
Diese Mischung bestimmt den Roman und verleiht ihm etwas besonderes und viel Atmosphäre.
Streckenweise fand ich das Buch auch langweilig, deswegen gibt es von mir 3 Sterne.