Keine Kleinstadtidylle

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schliesi Avatar

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Inhalt:

Brownsburg, eine Kleinstadt in Virginia, 1948, hier kennt jeder jeden, als eines Tages ein fremder Mann auftaucht mit einigen kostbaren Messern im Gepäck. Er findet Arbeit beim einzigen Metger des Ortes, hier wird er mit seiner Fingerfertigkeit und und dem gekonnten Umgang mit seinen Messern zum unentbehrlichen und beliebten Mitarbeiter des Metzgers und Freund der ganzen Familie. Als Charlie der jungen Frau des reichsten Mannes des Dorfes begenet, ist es um ihn geschehen, sie ist die Frau seiner Träume, als er mit ihr ein Verhältnis beginnt nehmen die Ereignisse ihren Lauf.

Meine Meinung:

Der Roman wird aus Sicht des sechsjährigen Sam, Sohn des Metzgers, erzählt. Deshalb stand ich der Handlung sehr distanziert und meiner Meinung nach zu weit weg vom Geschehen – gegenüber. Ich fand es sehr schwierig, mich in der Handlung zurechtzufinden. Zu viele offene Fragen und keine Antworten, was die Protagonisten zu ihren Handlungen getrieben haben kann, machen das Verständnis nicht einfacher. Die Protagonisten lernen sich den ganzen Roman über nicht wirklich kennen und alles geschieht ohne Nähe. Es fällt mir schwer Sympathien oder auch Abneigung gegen oder für die Personen zu empfinden, zu entfernt ist mir die Geschichte. Ich hätte mir gewünscht, dass die Handlung aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten geschildert wird, um überhaupt einen Bezug aufnehmen zu können. Aus Sicht des Jungen ist der Roman schlüssig und plausibel, die Ereignisse haben sein ganzes Leben geprägt und verändert. Ansonsten lässt sich das Buch entspannt und angenehm lesen und das Kleinstadtleben Virginias zur damaligen Zeit ist detailliert und anschaulich beschrieben. Ich bin der Meinung Gollrick hätte durch gekonnte Perspektivenwechsel in der Erzählung viel mehr aus der Handlung herausholen können, dann wäre mir der Roman sicher nachhaltiger in Erinnerung geblieben, ich hatte mir einfach mehr erhofft, schade.