Ein Winter mit Baudelaire

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m.curie Avatar

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Die Leseprobe ist sehr kurz. Phillipe und Sandrine sind seit drei Monaten geschieden. Die Ehe kam zustande, weil sie ein gemeinsames Kind erwarteten und für Sandrines Eltern ein uneheliches Kind oder eine Abtreibung noch schlimmer gewesen wäre, als ein unstandesgemäßer Ehemann wie Phillippe. Die Tochter ist inzwischen sechseinhalb Jahre alt und liebt ihren Vater abgöttisch, so wie er sie. Aber er muss nun ausziehen und darf sie erst wiedersehen, wenn er eine richtige Wohnung hat. Im Moment ist er ohne Bleibe und muss sogar die Nacht im Auto verbringen.

Ein bisschen klingt die Geschichte so, als spielte sie am Anfang des letzten Jahrhunderts. Etwas unrealistisch finde ich es auch, dass Phillippe ausziehen muss, sich aber nicht darum gekümmert hat, wo er zukünftig wohnen wird. Aber dies sind vielleicht unwichtige Kleinigkeiten...

Der Erzählstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen, die Sätze sind kurz und schlicht. Ich bin nun neugierig geworden, wo Phillippe landen wird und wie er es schafft, seine kleine Tochter Claire bald wiederzusehen.

Auch der Klappentext verspricht, dass es noch um einige Beziehungen mehr geht. Um Baudelaire, den Hund, der plötzlich in sein Leben tritt, aber auch einen Kebab-Verkäufer und eine Toilettenfrau. Dies erinnert mich sehr stark an das Buch "Zusammen ist man weniger allein" von Anna Gavalda oder auch an "Die Eleganz des Igels" von Muriel Barbery. Beides sehr schöne französische Bücher! Ebenso wie französische Filme verbreiten sie einen speziellen Flair, der sie zu etwas ganz besonderem macht!