Harold Cobert: Ein Winter mit Baudelaire

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sonja steckbauer Avatar

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**Eine Lesenacht mit Baudelaire**

Endlich ein Roman als Hommage an den großen französischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, Charles Baudelaire!

Der Roman beginnt mit einem Zitat von Baudelaire, in dem dieser die "armseligen Hunde"besingt, die "in den unermesslichen Städten herumirren". Und so ein armseliger Hund ist der Protagonist Philippe, von seiner Frau Sabrine vor die Tür gesetzt, auf der Suche nach einer Unterkunft in Paris. An ihm und bereits im ersten Kapitel "Es war einmal" beschreibt Harold Colbert die aktuellen Sorgen der Bewohner von Paris, einer ebenso grauen Stadt wie wir sie bereits aus "Les fleurs du mal" ("Die Blumen des Bösen") kennen. Dem Autor gelingt es, den Leser/die Leserin bereits nach wenigen Zeilen zu fesseln - und gleichzeitig, ihm die Sorgen der Großstadt emotional näherzubringen.

Ein Roman, der einer breiten Leserschaft einen neuen Zugang zu Baudelaire vermittelt, und den ich gerne weiterlesen würde. Ein Roman, der auch in der Hitze des Sommers ein Gefühl für die Kälte und Einsamkeit des Winters in der Großstadt aufkommen lässt.