Unglücklich

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Und sie lebten glücklich ... bis an ihr Lebensende. So manche Romane und Filme bedienen dieses Klischee. Sie bringen den Lesern das Schöne und das Glück ins Wohnzimmer, liefern aber auch ein Bild von einer zu perfekten Welt, einer Welt, die der Leser selber so nicht hat.

Harold Cobert macht es in seinem Roman "Ein Winter mit Baudelaire" anders: Er beschreibt den Alltag. Da ist der Alltag von diversen Menschen, ein Ausschnitt des Lebens in seinen Facetten: Da ist Sex, da ist Streit, da ist Schweigen. Und auch Philippe ist unglücklich: Er liebt seine Tochter, doch seine Frau liebt ihn nicht mehr. Sie sind geschieden, sie setzt ihn vor die Tür. Philippe versucht ein Bett zu finden - vergeblich. Selbst die Hotels sind alle ausgebucht. Und so schläft Philippe in seinem Auto ...

Die Wirklichkeit, die Cobert beschreibt, ist nicht angenehm. Aber sie scheint ehrlich. Lässt er Philippe weiter leiden? Oder driftet der Roman mit der Anlehnung an den großen Franzosen Baudelaire doch noch in ein seichteres Gewässer ab?