Philippe ohne Netz und doppelten Boden...

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gisel Avatar

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Philippe verliert den Boden unter den Füßen: Seine Frau hat sich von ihm scheiden lassen, nun wirft sie ihn aus der Wohnung und untersagt ihm den Kontakt zu seiner geliebten Tochter. Sein Arbeitsvertrag wird nicht mehr verlängert, er wird arbeitslos. Immer weiter geht die Abwärtsspirale, er rutscht durch sämtliche Löcher des sozialen Netzes. Erst Baudelaire, der Hund, der sich sein Herrchen selbst aussucht, kann durch sein Wesen den Trend stoppen…

Das Buch hält, was die Leseprobe versprochen hat: eine gefühlvolle Geschichte, die dem Leser all die Schwernisse nahe bringt, die Philippe mitmacht. Die kurzen Kapitel führen einen schnell in die Geschichte hineinund verleiten zum Weiterlesen. Die leisen Töne des Buches lassen nachdenken über die Grunde der Obdachlosigkeit und die Möglichkeiten, daraus wieder herauszukommen. Sehr interessant finde ich den beigelegten Zettel, in dem der Autor über die Hintergründe seines Buches schreibt; es wäre auch ein gutes Nachwort für das Buch gewesen.

Philippe ist mir schnell sympathisch geworden wie auch alle anderen Protagonisten, die ihm in seinen schweren Zeiten beistehen. Ich habe mit Philippe die Tiefen seines Lebens durchgestanden, die Liebe zu seiner Tochter gefühlt und mich um Baudelaire gesorgt. Seine Geschichte dürfte niemand unberührt lassen, zeigt es doch, wie flüchtig das Glück sein kann und wie schnell jeder von uns abrutschen könnte. Harold Cobert hat ein Buch vorgelegt, das ich gerne weiterempfehlen möchte.