Schatten an der Wand
Wie geht die Gesellschaft mit ihren schwächsten Mitgliedern um? Wie reagiert man auf Obdachlose und Bettelei? Wie schnell kann es geschehen, dass man selbst seine sicher geglaubte Zukunft verliert?
Fragen, die Harold Cobert in seinem kleinen Roman "Ein Winter mit Baudelaire" klären möchte. Sprachlich ist er sehr gelungen - mit wenigen Worten und in kurzen Kapiteln erzählt Cobert seine Geschichte. Inhaltlich habe ich jedoch Bedenken. Sowohl der sehr schnelle Abstieg als auch der abrupte Aufstieg aus der Obdachlosigkeit sind für mich nicht nachvollziehbar.
Aber: Zum Nachdenken regt das Buch auf jeden Fall an. Sind Obdachlose für einen selbst wirklich nur ein "Schatten an der Wand", sind sie ein unsichtbares Etwas oder doch Menschen wie du und ich? Könnte einem selbst der Absturz drohen? Wie wichtig sind die Einbindung in die Familie, in einen funktionierenden Freundeskreis? Aber kann man sich auf seine Freunde in solche Krisensituationen wirklich verlassen? Oder sind sie nur Gute-Laune-Freunde, die bei Problemen und Krisen schnell reißaus nehmen?
Die Freundschaft zum Hund reicht in diesem Roman sogar so weit, dass dann auch andere Freunde hinzukommen - zum einen "professionelle" Freunde, also Helfer von "Le Fleuron Saint Jean", die für Obdachlose mit Hunden eine Unterkunft sowie tierärztliche Untersuchungen und soziale Dienste anbieten, zum anderen "richtige" Freunde, die Philippe eine Zukunft ermöglichen, in der er seine Tochter wieder sehen kann, Arbeit und Wohnung hat.
"Ein Winter mit Baudelaire" schafft es, dass man beim Lesen seine eigene Wahrnehmung in Frage stellt - sie vielleicht sogar auf Dauer ändert. Mal sehen, wie lange das anhält?!
Fragen, die Harold Cobert in seinem kleinen Roman "Ein Winter mit Baudelaire" klären möchte. Sprachlich ist er sehr gelungen - mit wenigen Worten und in kurzen Kapiteln erzählt Cobert seine Geschichte. Inhaltlich habe ich jedoch Bedenken. Sowohl der sehr schnelle Abstieg als auch der abrupte Aufstieg aus der Obdachlosigkeit sind für mich nicht nachvollziehbar.
Aber: Zum Nachdenken regt das Buch auf jeden Fall an. Sind Obdachlose für einen selbst wirklich nur ein "Schatten an der Wand", sind sie ein unsichtbares Etwas oder doch Menschen wie du und ich? Könnte einem selbst der Absturz drohen? Wie wichtig sind die Einbindung in die Familie, in einen funktionierenden Freundeskreis? Aber kann man sich auf seine Freunde in solche Krisensituationen wirklich verlassen? Oder sind sie nur Gute-Laune-Freunde, die bei Problemen und Krisen schnell reißaus nehmen?
Die Freundschaft zum Hund reicht in diesem Roman sogar so weit, dass dann auch andere Freunde hinzukommen - zum einen "professionelle" Freunde, also Helfer von "Le Fleuron Saint Jean", die für Obdachlose mit Hunden eine Unterkunft sowie tierärztliche Untersuchungen und soziale Dienste anbieten, zum anderen "richtige" Freunde, die Philippe eine Zukunft ermöglichen, in der er seine Tochter wieder sehen kann, Arbeit und Wohnung hat.
"Ein Winter mit Baudelaire" schafft es, dass man beim Lesen seine eigene Wahrnehmung in Frage stellt - sie vielleicht sogar auf Dauer ändert. Mal sehen, wie lange das anhält?!