Traurig zuversichtlich...

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fragola Avatar

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Ein trauriges Buch mit einem zuversichtlichen Unterton!
Die Geschichte beginnt wie in einem schlechten Film: Philippe, Vater einer kleinen Tochter, die er sehr liebt, verliert den Boden unter den Füßen. Seine Frau zwingt ihn, die gemeinsame Wohnung zu verlassen und zu allem Überfluss wird sein Arbeitsvertrag nicht verlängert. Philippe landet auf der Straße...
Harold Cobert erzählt mit sehr viel Einfühlvermögen, wie Philippe verzweifelt versucht, zunächst seine Fassade und sein Selbstwertgefühl zu erhalten, um schnellstmöglichst seine Tochter wiedersehen zu können, dann aber unaufhaltsam in den Sog der Obdachlosigkeit gezogen wird. Er kämpft unablässig gegen die äußeren Umstände und gewinnt Freunde, die ihn nicht untergehen lassen. Aber erst mit "Beaudelaire", einem liebenswerten und sanften Hund, der sich ihm anschließt, geht es mit Philippe wieder aufwärts.
Mir hat sehr gut gefallen, wie detailreich Harold Cobert erzählt, man schwankt zwischen Mitleid und Hoffnung und fühlt mit Philippe mit. Harold Cobert öffnet dem Leser die Augen, wie schnell jeder ins Abseits geraten kann und dass es dann nur mit Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen und guten Freunden möglich ist, einen neuen Weg zu finden. Ich finde das Buch insgesamt recht traurig trotz dem zuversichtlichen Ende und hätte mir wenigstens eine gemeinsame Zukunft für Philippe und seinen Freund Beaudelaire gewünscht.