London under ground

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elke17 Avatar

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Wenn man Urban-Fantasy mit Thrillereinschlag mag und London die Lieblingsstadt ist, kommt man an der Peter Grant-Reihe des britischen Autors Ben Aaronovitch nicht vorbei. Nach "Die Flüsse von London" und "Schwarzer Mond über Soho" ist "Ein Wispern unter Baker Street" der dritte Band mit dem Constable und Zauberer in Ausbildung Peter Grant. Und da laut Klappentext ein Großteil der Handlung in dem Tunnelgewirr der "Tube" (Londoner U-Bahn) spielt, war ich schon sehr gespannt darauf, was der Autor sich diesmal hat einfallen lassen.

Die Bezüge zur Tube stellt Aaronovitch dadurch her, dass er jedes Kapitel mit dem Namen einer der zahlreichen Haltestationen überschreibt und die Handlung sich dann auch in der jeweiligen Umgebung abspielt. Überhaupt erhält man auch als ausgewiesener London-Kenner schon noch die eine oder andere Information zur Stadt, den Gebäuden oder touristischen Attraktionen, die man so nicht kannte. Ich war zwar schon unzählige Male in der britischen Hauptstadt, aber selbst für mich gab es bei der Lektüre so manchen Aha-Effekt!

Die Story ist gut geplottet und bietet genau das richtige Verhältnis von Krimi und Fantasy. Was den Autor auszeichnet sind seine wunderbaren Charaktere, die alle, aber auch wirklich alle, bis in die kleinste Nebenrolle detailreich und sympathisch angelegt und beschrieben sind.

Aaronovitch schreibt "very british", völlig unaufgeregt und mit dieser Prise feiner Ironie, die die Lektüre des Buches für mich zu einem reinen Vergnügen gemacht hat. Die Geschichte an sich setzt sich aus mehreren Handlungssträngen zusammen, die aber zum Ende der Geschichte hin verknüpft werden und so ein homogenes Bild abgeben.