Vorhersehbare Romantik

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kathitintenkleks Avatar

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Kim ist überglücklich mit ihrem Verlobten Jake, doch dann stirbt er bei einem Flugzeugabsturz und sie möchte sich umbringen, um Jake im Tod nahe sein zu können. Dazu fährt sie an die Klippen, die dem Absturz am nächsten sind und trifft dort auf Janet, die Witwe des Leuchtturmwärters, die ihr das Leben rettet. Janet überredet Kim, mit zu ihr zu kommen. Als Janets Enkel Dan zu Besuch kommt, ist relativ schnell klar, dass Kim und Dan ein Paar werden.
Janets Familie ist durch ein Tagebuch mit der Geschichte Leandras verknüpft. Diese Geschichte spielt über hundert Jahre vorher und handelt davon, dass Leandra als stumme Braut an einen Kaufmann verheiratet wird, der in dubiose Geschäfte verwickelt ist. Heimlich belauscht Leandra ihren Mann und seine Schwester und als sie erfährt, dass sie nur einen Erben zur Welt bringen soll, versucht sie zu fliehen.

Kim ist für mich oftmals nicht sehr authentisch. Das "Geheimnis" um Jake wird erst angesprochen, als sie einen Rechtfertigungsgrund dafür braucht, um mit Dan zusammen sein zu dürfen. Diese Wandlung geht mir persönlich zu schnell und die Ereignisse überschlagen sich an manchen Stellen etwas. Auch die Beerdigung Janets wird für mich nicht sehr realistisch beschrieben. Das Happy End musste natürlich kommen, aber es war mir doch ein bisschen zu überstürzt und vorhersehbar.
Dass auch Dans Perspektive eingenommen wird, ist von der Idee her gut, allerdings kommt sie oft zu kurz. Es wird dadurch auch nicht klar, wieso sich Dan ausgerechnet in Kim verliebt.
Janet ist eine sehr sympathische Frau, die sich wohl die meisten als Oma wünschen würden. Ich finde es schade, dass sie stirbt, bevor Dan und Kim heiraten können, das würde das Happy End perfekt, aber vielleicht noch unglaubwürdiger machen.
Leandras Geschichte fand ich persönlich am faszinierenden und hat mich dazu verleitet, schnell weiter zu lesen. Allerdings fand ich die Missbrauchsszenen ihres Mannes zu krass beschrieben und der Sprung dazu, mit Christian ein Kind bekommen zu wollen, kam auch zu schnell. Auch dass sie sich in Christian verliebt, war leider vorhersehbar. Leider bleibt auch die Sprache nicht immer der Zeit Leandras treu.

Alles in allem ist es ein netter Liebesroman, den man schnell gelesen hat und dennoch unterhaltsam ist.