Kann es "perfekt" sein?

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botte05 Avatar

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„Als Ester noch in Genua lebte, sehnte sie sich nach Sardinien zurück. Nach der wilden, steinigen Landschaft und dem ursprünglichen Leben im Dorf. Nun ist sie zurück in ihrer Heimat, doch die Sehnsucht ist geblieben. Ihrer Tochter Felicita soll es da besser ergehen – und tatsächlich findet sie ihr Glück. Im bunten Hafenviertel von Cagliari fertigt sie Schmuck aus Weggeworfenen und zieht ihren Sohn Gregorio groß – dem das Leben seiner Mutter bald zu eng wird.“ – Zitat Buchbeschreibung

Was würde für mich eine perfekte Welt ausmachen? Diese Frage zwingt sich mir auf im Zusammenhang mit diesem Buch. Gibt es diese „perfekte Welt“ überhaupt? Kann / darf es sie geben oder bleibt sie doch letztlich nur Illusion?

Ich begleite Ester, ihre Tochter Felicita sowie deren Sohn Gregorio auf ihren Lebenswegen. Es gibt immer wieder Wegkreuzungen, wo es gilt, wichtige Entscheidungen zu treffen. Daraus folgern Schritte, welche auch das Leben des persönlichen Umfelds beeinflussen werden. Jeder geht anders mit solchen Entschlüssen um. Einer findet sich ab, der Nächste freundet sich an, ein Weiterer wiederum liebt seinen eingeschlagenen Weg, egal wie es kommt.

Nun sind die drei Protagonisten ungeachtet der gleichen Abstammung absolut verschieden und ich kann im Ergebnis nicht sagen, welche Haltung zu einem Lebensweg nun die Beste sein mag. Dies ist auch nicht die Absicht des Buches. Mir persönlich gefallen die Person sowie der gewählte Weg von Felicita.

In schönen Bildern und Worten geleitet die Autorin mich durch die Handlung. Ich habe Sehnsucht, fühle den Strand, empfinde die unbeschwerte Stimmung, nehme andererseits die bedrückende Enge wahr und erlebe die Freiheit der Träume… Ich komme zu dem Ergebnis, dass „eine fast perfekte Welt“ schon sehr nah an wirklich, richtig gut sein kann!


Milena Agus, Eine fast perfekte Welt, Roman, gebundene Ausgabe, dtv Verlag, 20,00 €, 208 Seiten, Erscheinungstermin 24.01.2020