Nicht erfüllte Sehnsucht

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mauela Avatar

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Sehnsüchte begleiten uns unser ganzes Leben lang. Die einen werden niemals glücklich weil die Sehnsüchte sich nie erfüllen, das Glück immer nur anderen gut gewogen zu sein schien. Die anderen sehen in unerfüllten Sehnsüchten eine Chance ihr Leben, das zwar anders läuft als erwartet, an zu nehmen und trotzdem glücklich zu sein.

Felicita, einer der drei Hauptprotagonisten im Buch Eine fast perfekte Welt von Milena Agus ist solch eine Person, die jeder Situation etwas Gutes abgewinnen kann und einfach glücklich ist. Bis es dazu kommt, hat sie jedoch einen steinigen und schweren Weg zu gehen. Felicita wächst in einem armen Elternhaus aus und sie selber entspricht nicht dem Schönheitsideal. Schlechte Voraussetzungen für ein glückliches Leben. Aber ihr freundliches Wesen ist die Zauberformel, ebenso wie die Tatsache, daß ihr Geld und materielle Reichtümer nicht viel bedeuten. Und so findet sie ihren Weg zu ihrem Glück. Anders jedoch Ester, Felicitas Mutter. Sie hat Sehnsüchte die sich nie richtig erfüllen wollen, denn das Glück scheint immer dort zu sein, wo sie sich eben gerade nicht befindet. Der dritte Hauptprotagonist ist Gregorie, der Sohn von Felicitas, der die Musik im Blut zu haben scheint und der hofft in Amerika sein Glück zu finden.

Die Autorin nimmt den Leser mit, erzählt einfühlsam die Familiengeschichte von Esther, Felicitas und Gregorio, die alle auf ihre Weise das Glück suchen und darauf hoffen, daß ihre Sehnsüchte in Erfüllung gehen. Und unweigerlich stellt sich auch dem Leser die Frage, was denn genau das Glück ist, ob es das perfekte und erfüllende Glück das von Dauer ist wirklich gibt oder ob wir einem Fantasiegebilde nachrennen, das Glück verspricht, das es aber nie zur Wirklichkeit werden läßt.

Ein Buch voller Sehnsucht, Melancholie und einer Prise schwarzem Humor, das ich ganz und gar weiter empfehlen kann.