Wie kann man nur an so einem Ort leben?

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miro76 Avatar

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Milena Agus erzählt uns mit "Eine fast perfekte Welt" eine Familiengeschichte, die geprägt ist, von der Suche nach einem besseren Leben. Während die Großmutter verbittert ist, weil sie ihren Reichtum verloren hat, sucht die Mutter das Glück immer an einem anderen Ort. Raffaele, der Vater hat es nicht leicht mit seiner Frau, doch er hat das Talent sich überall einzuleben und seinen Weg zu finden.

Und Felicità, die Tochter und das Zentrum der Erzählung hat es auch nicht leicht. Sie ist pummelig und nicht besonders hübsch. Aber sie hat die Gabe immer und überall das Gute zu sehen.

Sie weiß, dass es nicht Reichtum braucht, um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen und deshalb lässt sie den Vater ihres Sohnes kurz vor der Hochzeit stehen, weil er sie nicht lieben kann. Auch er ist kein glücklicher Mensch. Er hat zwar Geld wie Heu, traut sich aber nicht, seinen Wünschen zu folgen. Vielleicht ist das der Grund, warum ihn Felicita sein ganzes Leben lang nicht loslässt.

Auf ihrem Lebensweg begegnet Felicita immer wieder Menschen, die sich von den äußeren Umständen das Leben vermiesen lassen und nicht erkennen, dass sich das Glück in ihrem Inneren befindet. Felicita kann überall glücklich sein und das gibt sie an ihren Sohn weiter, der sein Glück in der Ferne findet.

Mich konnte Milena Agus mit diesem Roman begeistern. Das Buch hat zwar keinen Spannungsbogen, aber es wirft Fragen nach Glück und Zufriedenheit auf, nach Sehnsüchten und Wünschen. Es ist schön zu lesen, wie Felicita mit ihrem grenzenlosen Optimismus die Leben der Menschen in ihrem Umfeld verbessern kann.

"Eine fast perfekte Welt" ist ein wahres Kleinod. Ein Buch, das das Gute im Menschen hervorholt und die Stärke der scheinbar Schwachen aufzeigt. Eine perfekte Geschichte um etwas Wärme in diese grauen Novembertage zu bringen!