Anstrengend

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yellowdog Avatar

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Der Roman von Helgason ist wirklich ein Ereignis, im positiven wie auch negativen Sinne. Der Autor hat seinen Ton mit hohen Wiedererkennungswert, auch wenn er den Stil wechselt. Ich halte ihn auch nicht für einen typisch isländischen Schriftsteller, sein Werk wird wohl bald zum internationalen Standard gehören. In "Eine Frau bei 1000°" beweist er seinen Einfallsreichtum und seinen ungewöhnlichen Erzähllstil. Über längere Seitenzahl wird er bei vorgeblicher Leichtigkeit dann doch ziemlich anstrengend und ehrlich gesagt musste ich mich zwingen dranzubleiben, und durch Zeiten, Jahre(Jahrzehnte) und Orte hetzen. Stellenweise ist das Buch fast schon zynisch, aber Nonkonformismus ist heute ja der Standard. Auf raffinierte Art kann er das geschickt verdecken, doch mich hat es gestört. Das Buch ist nicht kurz, deshalb macht sich die Überfrachtung dann irgendwann unübersehbar bemerkbar. Insgesamt gibt es bei aus subjektivver Sicht nur 2 Sterne, obwohl das Buch objektiv gesehen natürlich ein hohe literarisches Niveau erreicht.