Fiktive Biographie

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mcfayden Avatar

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Nachdem mich die ersten Seiten so köstlich amüsiert haben, dauerte es bei den restlichen 350 Seiten vergleichsweise lange, bis ich das Buch endlich zu Ende gelesen hatte. Das Problem dabei war, dass ich einfach nicht in die Geschichte gefunden habe. Ich vermute mal, dass es daran liegt, dass es sehr viele Zeitsprünge gibt, die mich teils verwirrt haben und ich Orientierungsprobleme bekam. Zwar ist jedes Kapitel eine Geschichte in sich, so dass man es immer mal wieder gut zur Seite legen kann, aber dadurch fehlt auch der Gesamtzusammenhang. Da ist es auch keine Erleichterung für den Leser, dass in der Ich-Form erzählt wird.

Inhaltlich weniger gut gefallen haben mir die Erzählungen aus der Zeit des zweiten Weltkriegs. Hätte ich vorher gewusst, dass es über die Hälfte des Buches um "Kriegserlebnisse einer Isländerin" geht, hätte ich es vermutlich gar nicht erst angefangen zu lesen, da ich solche Geschichten nicht sonderlich mag.

Es ist einerseits ganz nett all die Anekdoten von Herbjörg zu lesen und teils war ich auch geschockt von ihren Ansichten oder amüsiert über ihre Erlebnisse, doch andererseits hielten sich diese Passagen in Grenzen.

Gut gefallen hingegen hat mir der Schreibstil von Helgason und die Ausarbeitung der Figur "Herbjörg". Wirklich schonungslos bringt er die Dinge auf den Punkt und hat dabei keinerlei Hemmungen. Wer skurrile und makabere Geschichten mag ist mit diesem Buch sicher bestens bedient.