Herr und Granate

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Es war mein erster Roman von Hallgrimur Helgason.
Das Bild auf dem Cover kam mir erst nicht so schön vor, aber am Schluss doch passend.
Das ist die 80jährige Herbjörg Maria Börnsson, genannt Herr, die mit Laptop und ihrer Handgranate in einer Garage haust. Sie ist an Krebs erkrankt, ihr bleibt nicht mehr viel Zeit darum macht sie beim Krematorium schon mal einen Termin ab.

Herbjörg ist manchmal ganz schön herrisch, alles muss nach ihrem Kopf gehen. Mit ihren Söhnen hat sie wenig Kontakt, sie beobachtet sie aber aus der Ferne. Dann erzählt sie uns aus ihrem Leben. Sie wird als Enkelin eines Isländischen Präsidenten geboren. Ihr Vater hat keinen großen Ehrgeiz, nur für Hitler schwärmt er, zieht mit Frau und Tochter nach Deutschland und kämpft für Deutschland im Krieg. Durch die Wirren muss Herr sich schon früh allein durchschlagen. Was sie da alles erlebt.
Da versteht man dann, warum sie so Bindungsunfähig und für ihre Söhne keine so gute Mutter ist.

Es wird manchmal ziemlich derb erzählt, aber dann auch sehr lebendig. Der Roman wird nie langweilig und man denkt noch darüber nach, wenn man ihn schon lange durch hat.