Spannendes Thema mit unerwartetem Twist am Ende!

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Ich vergebe insgesamt 3,5 Sterne.

"Eine glückliche Familie" klingt nach dem ersten Lesen des Klappentextes nach einem recht "typischen" Thriller - verschwundenes Familienmitglied, das mit einem Mal wieder auftaucht und mit genau plötzlich passieren merkwürdige Dinge. Diesen Eindruck hat das Buch auch ein klein wenig bei mir hinterlassen, diesem doch auch einen sehr gut gemachtem und unerwartetem Twist am Ende hinzugefügt.

Beth ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie steht mitten im Leben und liebt ihre Kinder und ihren Job, was man immer wieder beim Lesen merkt und sie einem ans Herz wachsen lässt. Dadurch kann man dann auch ihre verschiedenen Emotionen im Verlauf der Geschichte sehr gut nachempfinden und sich (soweit das bei so einem Buch möglich ist) in ihre Situation hineinversetzen.
Auch die Nebencharaktere wachsen einem ans Herz und haben alle eine eigene Persönlichkeit, ohne allerdings allzu viel Hintergrundgeschichte. Das mag der Menge an Charakteren geschuldet sein und einige erhalten zum Ende hin auch noch etwas mehr Tiefgang, aber das hat alles gar nicht gestört, sondern wirkte passend für die Geschichte.

Die Geschichte an sich wird dann allerdings erst zum Ende hin wirklich spannend. Den Anfang und Mittelteil fand ich schon sehr vorhersehbar und hatte schnell eine Vermutung, was Beths Geheimnis sein könnte und was im Haus warum vor sich geht, was sich am Ende auch als richtige Vermutung herausgestellt hat. So war die erste Hälfte phasenweise leider etwas langweilig und meinem Empfinden nach drehte sich die Handlung auch manchmal etwas im Kreis. Außerdem fand ich Beths Reaktion auf ihr Geheimnis an manchen Stellen etwas überzogen. Meine erste Vermutung bestätige sich, doch rechnete irgendwann damit, dass da noch mehr kommt und die Sache noch etwas "außergewöhnlicher" wird, um ihre heftige Angst zu rechtfertigen, aber da kam dann leider nichts mehr.
Mit der Wendung, die das Buch dann allerdings im letzten Viertel nahm, habe ich dann allerdings absolut nicht gerechnet und fand das Ende wirklich super gemacht. Ab der Stelle klebte ich an den Seiten und konnte und wollte das Buch gar nicht mehr weglegen. Wenn das schon eher der Fall gewesen wäre, hätte mir das Buch noch besser gefallen.

Fazit: Mein erstes Buch von Jackie Kabler lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Ich mochte die Charaktere, die Grundidee und die unerwartete Wendung am Ende sehr. Doch zu Beginn zog sich alles etwas, was recht vorhersehbar und ich langweilte mich an manchen Stellen. Deshalb würde ich das Buch eher für Thrilleranfänger empfehlen!