Bilderreichtum

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lesemöwe Avatar

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Der Roman "Eine Insel zwischen Himmel und Meer" von Lauren Wolk besticht schon durch das wunderschöne Titelbild, das Sehnsucht erweckt und Fragen aufwirft bzw. Themen anreißt. Man denkt an Freiheit, symbolisch durch die Feder, den Horizont, das Schiff dargestellt. Und diese Bilder ziehen sich auch durch den Text - als sprachliche Bilder.: " Doch selbst wenn wir miteinander an dem Haus arbeiteten, das wir uns gemacht hatten, musste ich immer darüber nachdenken, wer wohl mich gemacht hatte. Wer hatte mich damals angeschaut, als ich
wie eine zarte, gerade aufgehende Blüte war, und beschlossen, mich
den Wellen anzuvertrauen? Und warum? All diese Fragen trug ich mit mir herum wie einen Sack, der mit jedem Jahr schwerer wurde, auch wenn ich mich im Laufe der Zeit daran gewöhnt hatte. Auch wenn ich nicht unglücklich war mit dem Leben, das ich hatte. Ich wollte es einfach nur wissen. Verstehen. Den Sack endlich ablegen können." (Seite 16 f.)
Es ist die Geschichte der jungen Crow, die als Baby auf dem Meer ausgesetzt wurde und von Osh gefunden und aufgezogen wurde und die irgendwann ihre Geschichte verstehen will.
Ein toller Roman, dessen Sprache einen gefangen nimmt und den man unbedingt lesen will!