Ein etwas anderes Weltraumabenteuer

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Wir schreiben das Jahr 2018, die tschechische Republik hat Großes vor: Sie schickt ihren ersten Astronauten ins All. Er soll eine mysteriöse Wolke zwischen Venus und Erde untersuchen, die den Nachthimmel rötlich-lila verfärbt.
Jakub ist nun auf der Reise zu dieser Wolke, um Proben zu beschaffen. Eigentlich eine ehrenvolle und aufregende Arbeit. Eigentlich. Denn gefangen in der Enge seines Raumschiffes und ganz allein scheint Jakub langsam paranoid zu werden. Als ihn die Eintönigkeit gerade komplett verrückt zu machen droht, entdeckt er einen Begleiter: ein spinnenartiges Wesen mit Kussmund.

Was zunächst nach einem skurrilen Science-Fiction-Roman klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als so viel mehr: In Rückblenden wird von Jakubs problematischer Jugend, dem Tod seiner Eltern sowie seiner gescheiterten Ehe erzählt. Jakubs Geschichte steht auch für ganz Tschechien, dem Kampf mit der Vergangenheit, und dem Befreien von ebendieser.

Jaroslav Kalfar versteht es in seinem Debütroman, Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Schein gekonnt miteinander zu verbinden und gegenüber zu stellen. Lustige Passagen werden von traurigen, Humor durch nachdenkliche, ja philosophische Momente abgelöst.
Eine Achterbahn(Raum-)fahrt, die mich fast alle Höhen und Tiefen, die man beim Lesen erleben kann, erleben ließ.