Anders als erwartet

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mkessler Avatar

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2017 bekommt Joe Hammond die Diagnose, an der Motoneuron-Krankheit zu leiden. "Eine kurze Geschichte vom Fallen" ist seine Hinterlassenschaft an seine Söhne Tom und Jimmy.
Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch. Dieses schlichte Buchcover ist so passend für den Titel. Und die ersten Seiten waren durchaus vielversprechend. Mir gefiel, mit wie viel Humor Hammond von den Anfängen seiner Erkrankung bis zur Diagnose geschrieben hat. Gerne hätte ich an dieser Stelle noch etwas mehr über die Motoneuron-Krankheit an sich erfahren, das hätte gut zum Buch gepasst.
Im weiteren Verlauf schreibt Hammond sehr offen über seine schwierige Kindheit und über das belastete Verhältnis zu seinem Vater. Nur kurz werden diese Erinnerungen unterbrochen, um einen aktuellen Stand seiner Erkrankung zu geben. Gewöhnungsbedürftig ist der Schreibstil in diesem Teil des Buches. Als Leser wird man förmlich erschlagen von Metaphern, die das Lesen auf Dauer sehr anstrengend gemacht haben.
Abschließend muss ich leider sagen, dass ich etwas enttäuscht war von dem Titel, da ich etwas anderes erwartet habe. Was ich dem Autor allerdings hoch anrechne, ist der sehr offene Umgang mit dem Verlust der Würde in der Pflege und dem Tod. Denn dieser gehört zum Leben dazu.