Eine kurze Geschichte vom Fallen - Einmalige Erfahrungen des Lebens

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
verschnaufpause Avatar

Von

Das Sterben ist meist ein kurzer Prozess. In Filmen zieht dein komplettes Leben in wenigen Sekunden an dir vorbei, bis du möglichst dramatisch an dein Ende kommst. Das echte Leben kann jedoch viel dramatischer sein als jedes Drehbuch: Joe Hammond weiß, dass er stirbt. Nicht sofort, aber mit Sicherheit. In der restlichen Zeit, die er hat, versucht er sich auf den letzten Tag vorzubereiten. In seinem Werk lässt er sein Leben Revue passieren, versucht jeden Moment zu schätzen und seine Familie zu ehren. Das alles ist ihm gelungen.

Mit Anekdoten seiner Vergangenheit, Geschichten über seine Familie und Erzählungen der Gegenwart füllt er die Seiten zur Verarbeitung des bevorstehenden Ereignisses. Dem Lesenden wird trotz des oftmals uneinigen Stils bewusst, dass es um die Dramaturgie des Seins geht - nicht um das Ziel an sich. Die Art und Weise des Prozesses ist einmalig und zeigt Einblicke, die ich vorher nicht erahnt hatte. Dass der Fokus des Buches immer wieder verschoben wird, entpuppt sich als Stilmittel des Realität und wiegt für mich fehlende Bestandteile der Lektüre auf.

Im Gegensatz zum üblichen Ablauf darf und muss Hammond alles miterleben und entscheiden. Wer kümmert sich um mich? Was werde ich alles verpassen? Wo werde ich begraben? Und wie gehe ich damit um? Fragen, die eigentlich sonst keine Antwort finden.

Dabei werden zentrale Themen wie die Würde des Menschen, die Grenzen des Seins und die für ihn wichtigsten Dinge im Leben thematisiert. Hammonds Erzählung gibt die Sicht auf persönliche Erfahrungen, die einmaliger nicht sein könnten.