nicht einfach, aber absolut lesenswert

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bücherwand13 Avatar

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Joe Hammond ist junger Familienvater und lebt mit seiner Familie in Portugal als er die Diagnose Motoneuronenkrankheit erhält. Eine Krankheit, die zunächst mit Bewegungsstörungen beginnt und dann zu einem schnellen körperlichen Abbau und zu einem baldigen Tod führt. Wie er diese Zeit erlebt und wie er neue Seiten des Lebens kennen und wertschätzen lernt, davon erzählt dieses autobiographische Buch.
Ich fand das Buch sehr berührend, interessant und vor allem durch den Humor des Autors auch sehr unterhaltsam. Dass ein Leben, das sich von einem Moment auf den anderen so radikal ändert und mit ständig fortschreitenden körperlichen Einschränkungen verbunden ist, auch schöne Seiten haben kann, ist eine wichtige Botschaft von Joes Geschichte. Diese Haltung, die in allen Abschnitten deutlich wird, hat mich sehr beeindruckt. Immer weniger kann er selbst machen, aber umso mehr schätzt er kleine Dinge und schöne Augenblicke. Einige Situationen sind auch mit unterhaltsamer Selbstironie beschrieben und regen an, über Gesundheit und Krankheit und das häufig damit verbundene schwarz-weiß Denken nachzudenken. Einige Zwischenpassagen über Erlebnisse vor seiner Krankheit, fand ich nicht so interessant und habe sie teilweise eher überflogen. Allerdings schrieb Hammond das Buch ja auch in erster Linie für seine Söhne und erst in zweiter Linie für ein breites Publikum. Ich finde es dennoch sehr wertvoll, dass er diese zum Teil sehr intimen Schilderungen auch anderen Interessierten zugänglich macht.
Ich finde das Buch empfehlenswert für jeden, der sich mit Leben und Tod auseinandersetzen möchte. Man sollte aber bereit und offen dafür sein, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und den teilweise sehr bildlich beschriebenen Gedanken des Autors zu folgen, auch wenn sie sich teilweise etwas unsortiert aneinanderreihen und nicht immer einem eindeutigen roten Faden folgen. Dennoch ist das Buch sehr gut geschrieben und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.