Umgang mit dem eigenen Sterben

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dimity74 Avatar

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Ich bin eigentlich jemand, der Bücher meidet, in denen Menschen von ihrem Kampf gegen eine schlimme, oft tödliche Krankheit erzählen. Ich habe großen Respekt vor diesen Personen und ihrem Schicksal, kann nicht sagen, wie ich mit einer solchen Situation umgehen würde. Man sagt ja oft, dass das Schreiben eine gute Art ist, um etwas zu verarbeiten. Bücher dieser Art sollen anderen Menschen Mut machen und Aufmerksamkeit schüren, für Krankheiten, deren Namen man manchmal gar nicht aussprechen kann. Da ich ein sehr empatischer Mensch bin, nehmen mich solche Geschichten sehr mit und das ist wohl der Hauptgrund, warum ich sie eher selten lese. Warum ich nun ausgerechnet dieses Buch lesen wollte, erklärt sich durch den unglaublichen Humor, den ich direkt in den ersten Zeilen der Leseprobe gespürt habe.

Der Titel des Buches ist bezeichnend für den Beginn der Krankheit des Autors. Er fällt eben ab und zu mal hin, ist ja jedem von uns schon passiert. Das diese Stürze nichts mit Schusseligkeit zu tun haben, sondern Vorboten einer tödlichen Krankheit sind, ahnt da noch niemand. Der Autor beschreibt diese ersten Situationen mit solch einem trockenen Humor, so bildhaft, das man quasi jede Millisekunde davon vor dem geistigen Auge ablaufen sieht. Im spätern Verlauf des Buches wird es dann natürlich ernster, melancholisch und traurig. Man spürt die Liebe, die der Autor für seine Söhne, seine Frau empfindet, die Dankbarkeit für all die helfenden Hände und aber immer auch diese humorvollen Schwingungen. Der Autor hat eine ganz besondere Art mit seiner Situation umzugehen und sie zu beschreiben.

Das Buch befasst sich mit dem Thema sterben erst in zweiter Linie. Natürlich ist es das, worauf es am Ende hinaus läuft und daran wird man stetig erinnert, aber für mich geht es in erster Linie um Liebe, Familie, den Verlust, um Angst, um das Loslassen und natürlich den Abschied. Den Abschied von geliebten Menschen und den Abschied vom Leben. Das Buch lässt kurz innehalten und Dank empfinden, Dank für das was man hat, Dank für das, was man oft als selbstverständlich nimmt, Dank für Kleinigkeiten, für stille Momente, für Erinnerungen.

Ein wirklich berührendes Buch, eine wunderbare Liebeserklärung an Hammonds Frau und an seine Söhne.