Eine Geschichte auf leisen Sohlen

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annajo Avatar

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Direkt zu Beginn der Leseprobe erfährt man, dass Antonia, in recht hohem Alter, verstorben ist. Die Szene ist nicht übemäßig rührselig, sondern dem angemessen, dass mit einem gewissen Alter solche Dinge zu erwarten sind. Dennoch merkt man auch, wie sehr die Tochter ihre Mutter vermisst. Über einzelne Erinnerungen beginnt sie, das Leben ihrer Mutter aufzurollen. Und das scheint gar nicht so undramatisch verlaufen zu sein, wie wir es vom Leben unserer Eltern immer annehmen. Toni lernt den jungen Edgar kennen und wir verlassen diese Erinnerung, als sie zu ihm geht um mit ihm einen Kaffee zu trinken. Die einzelnen Gedankengänge und Handlungen sind bis dahin schön ausformuliert, zwar eher nichtig, aber sie tragen sie einem runden und irgendwie schönen Gesamtbild bei. Insgesamt kommt die Geschichte bislang eher auf leichten Sohlen als mit lauten Effekten daher. Einziges Indiz für eine möglich Tragik ist, dass Tonis Tochter nun einen fremden Mann vom Ableben ihrer Mutter informieren muss, dem sie einmal wichtig gewesen zu sein scheint. Ich bin gespannt, ob verpasste Chancen hier noch große Emotionen hineinbringen. Aber auch die bislang eher gedeckelten Emotionen waren durchaus einnehmend.