Mutter und Tochter, verschieden oder doch ähnlich ?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sabiene Avatar

Von

Die Leseprobe beginnt mit dem Auffinden von Tonis Leiche durch deren Tochter, welche sich gedanklich mit ihrer Mutter unterhält und zum einen die verpasste Gelegenheit eines Abschieds bedauert und zum anderen der Mutter versichert, dass diese in Würde gestorben ist.
Im Anschluss wird das Kennenlernen von Toni mit einem Mann, vermutlich Edgar, geschildert. Toni lässt den jungen Mann sehr lange auf sich warten, um nicht den Eindruck zu erwecken, sie sei leicht zu haben und auf der Suche nach einem Mann. Um sich die angemessene Wartezeit zu verkürzen, stellt sie allerlei Gedankenspiele an und räumt noch die Wohnung auf, ehe sie sich zum Treffpunkt begibt.
Ähnliche Gedankenspiele begegnen uns nach dem Tod der Mutter, als die Tochter erwägt, im Sommerhaus von Edgar, den sie nie kennengelernt hat, der jedoch die große Liebe ihrer Mutter war, zu klingeln und sich diverse Situationen vorstellt.
Spannend an diesem Roman ist, dass die Autorin die Liebesbeziehung nicht in Rückblenden erzählen will, sondern sich die Geschichte aus den Gedanken der Tochter verbunden mit dem Kennenlernen von Edgar und dessen Sichtweise entwickeln soll.
Sprachlich ist die Autorin sehr angenehm zu lesen und der Erzählansatz ist sehr interessant.
Ihr ist es gelungen, die Figuren schnell in die Handlung einzuführen, so dass man als Leser meint, diese schon ewig zu kennen.