Jamies Jahr in Hollywood

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Jamie nimmt sich ein Auszeit-Jahr, in dem sie herausfinden möchte, was sie wirklich beruflich machen möchte, denn ihre Tätigkeit als Lehrerin kann sie nicht mehr glücklich machen. Sie mietet sich ein Häuschen in einer märchenhaften Wohngegend in Hollywood und findet schnell Anschluss an die Nachbarschaft. Einige davon sind allerdings ein bisschen zu aufdringlich in ihren Versuchen, Jamie an den Mann zu bringen. Während unerklärliche Dinge passieren und Jamie in den Verdacht gerät, eine Kleptomanin zu sein, hat ihr Kater McGyver schon längst einen Plan …

Der Anfang liest sich sehr flott und witzig, doch schnell nutzt sich das ab. McGyver kommt sehr sporadisch vor und die Ereignisse entwickeln sich ein klein bisschen zu zäh und gleichzeitig vorhersehbar, als dass bei mir große Begeisterung aufkäme. Ich mag lockere Unterhaltung als Ausgleich sehr gern, hier aber ist doch ein bisschen arg wenig Anspruch zu finden.

Einige Stellen nerven schon ein bisschen in ihrer Wiederholung und so manch eine Figur ist nicht nur unglaubwürdig, sondern schon eher lächerlich. Ein ehemaliger Seriendarsteller, der sich zum Ortssheriff macht und „Fälle“ löst, Zwillinge, die schon Jahrzehnte nicht mehr miteinander reden, Hochschwangere auf Partnersuche, die das Date für die Vergangenheit verantwortlich machen – das sind ein paar zu heftige Bolzen, als dass es Spaß machen könnte.

Der Stil erinnert mich streckenweise an Schulaufsätze und Eigenverleger. Ausgereift und gekonnt finde ich ihn nicht. Im Jugendbuchbereich wäre das okay und passend, aber für einen Katzenroman, dessen Protagonisten Mitte Dreißig aufwärts sind, gefällt mir der Stil nicht wirklich. Das Ende ist vorhersehbar und einen Überraschungsmoment gab es im ganzen Buch nicht. Sorry, aber da wird mehr versprochen, als gehalten wird.

Da dies Band eins der „Samtpfoten“-Serie ist, bleibt abzuwarten, wie das weitergeht. Ob mit Jamie und McGyver oder mit einer anderen Katze und wie sich das dann gestaltet. So richtig angefixt bin ich jedenfalls gerade leider nicht. Das Buch war nett, um es so nebenher zu lesen, aber es hat sich keinen Platz auf meiner Favoritenliste erobern können und wird mir vermutlich auch nicht so lange im Gedächtnis haften bleiben. Deshalb gebe ich mittelmäßige drei Sterne.